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Kalender Aktualisiert: 15. Mar 2024

Woher kommen negative Gefühle?

Wut, Angst, Eifersucht, Frust, Neid, Trauer, Scham, Hass: Jeder Mensch kennt diese negativen Gefühle, die uns manchmal übermannen. Sie sind in jedem von uns angelegt und können uns vor Gefahr schützen, eine Grenzüberschreitung aufzeigen und unsere Bedürfnisse durchsetzen.

Die Angst vor Höhe hält uns davon ab, zu nah an den Abgrund zu gehen. Widerfährt uns Ungerechtigkeit, bringt uns die Wut dazu, uns zu wehren und für uns einzustehen. Durch Trauer kommen wir über einen Verlust hinweg.

Negative Gefühle sind also nicht unbedingt etwas Schlechtes. Sie werden erst zum Problem, wenn Du ständig wütend, verärgert, frustriert oder traurig bist und Dich an ihnen festklammerst, statt sie vorbeiziehen zu lassen.

 

Warum sollte ich negative Gefühle überwinden?

Durch das Überwinden von negativen Gefühlen kannst Du besser mit Stress umgehen, wirst zufriedener, resilienter und kreativer. Denn negative Gefühle blockieren Dich und bremsen Dich aus. Sie nehmen Dir die Leichtigkeit und Lebensfreude. Wer dauerhaft in der Negativität feststeckt, kann dadurch sogar krank werden.

In manchen Situationen sind negative Gefühle jedoch völlig normal: Du wirst unfair behandelt und bist wütend, Du wurdest verlassen und bist traurig, Dein Partner flirtet mit einer anderen Person und Du bist eifersüchtig. Dann solltest Du diese Gefühle bewusst wahrnehmen und Dich ihnen stellen. Denn negative Emotionen mit einem aufgesetzten Lächeln zu überspielen, ist genauso ungesund wie das übermäßige Hineinsteigern in Wut und Eifersucht.

Negative Gefühle vergehen nach einer Weile wieder, wenn der seelische Schmerz nachlässt oder die Krise überstanden ist. Zum gesundheitlichen Problem werden negative Gefühle jedoch, wenn sie die Oberhand gewinnen. Wenn sie Dich zu erdrücken drohen und Du kaum noch positive Emotionen empfinden kannst.

Bestimmen die negativen Gefühle dauerhaft Dein Leben und Deine Entscheidungen, ist das destruktiv anderen gegenüber, vor allem aber für Dich selbst. Umso wichtiger ist es, einen konstruktiven Umgang mit den Emotionen zu lernen.

 

Was kann ich gegen negative Gefühle tun? 7 Soforthilfe-Tipps

Um negative Gefühle zu überwinden, gibt es unterschiedliche Methoden. Finde heraus, welche dieser 7 Tipps Dir dabei helfen:


1. Akzeptiere die Gefühle

Du hast gerade negative Gefühle. Diese Tatsache nimmst Du bewusst wahr und akzeptierst sie einfach. Negative Gefühle sind ganz normal, doch manchmal kommen sie völlig unbegründet. Lässt Du Dich dann zu sehr auf sie ein, gerätst Du in eine Negativspirale.

Deshalb nimm sie wahr, aber lass sie nicht Dein Handeln bestimmen. Hast Du beispielsweise Angst vor einer Präsentation, kannst Du nun schon Tage vorher in innere Panik verfallen, Dich hineinsteigern und Dich dadurch völlig blockieren. Oder Du akzeptierst einfach, dass Du diese Nervosität hast, lässt Dich davon jedoch nicht vereinnahmen und bereitest Dich trotzdem gut auf die Präsentation vor.
 

2. Schreibe die Gefühle auf

Durch das Aufschreiben Deiner negativen Gefühle bekommst Du zum einen Abstand und kannst sie neutraler betrachten, zum anderen hast Du sie Dir von der Seele geschrieben und musst nicht ständig darüber nachdenken. Das schwächt die Emotionen ab und löst Blockaden, da Du wieder frei denken und fühlen kannst. Hier erfährst Du mehr über das Journaling.


3. Reflektiere die Gefühle

Hinterfrage die Gründe für Deine negativen Emotionen. Warum bist Du so wütend, verletzt oder eifersüchtig? Was ist der Auslöser? Hat Dich eine andere Person beleidigt oder ist das nur Deine persönliche Wahrnehmung der Situation? Hast Du eine Meinungsverschiedenheit zu persönlich genommen und bist deshalb verärgert? Fühlst Du Dich durch einen unüberlegten Kommentar angegriffen? Reflektiere, ob es wirklich einen Grund für Deine Emotionen gibt oder ob sie nur durch Deine individuelle Sicht der Dinge entstehen.


4. Neutralisieren negative durch durch positive Gefühle

Negative Gefühle kannst Du durch positive neutralisieren, eine ganz einfache Strategie. Das hilft Dir vor allem bei Angst, Sorgen oder Traurigkeit. Setze diesen negativen Emotionen zwei bis drei positive Gefühle entgegen. Dankbarkeit, Geborgenheit, Freude – denke an das Positive, und das Negative wird zunehmend verblassen.

Das funktioniert schon bei Kindern, denen das liebgewonnene Kuscheltier die Angst vor der Dunkelheit nimmt. Vielleicht heitert Dich ein lustiges Video auf, vielleicht erinnerst Du Dich an den schönen Urlaub am Strand, vielleicht erfreust Du Dich an den Blumen im Garten. Suche Dir Deine Positivitätsquellen, die Du den negativen Gefühlen entgegensetzt.


5. Du entscheidest

Es sind nicht Deine Gefühle, die das Sagen haben, sondern Du selbst bestimmst, ob Du Dich weiter von negativen Gefühlen runterziehen oder ob Du das Positive zurück in Dein Leben lässt. Denn oft ist es eine Sache der Einstellung und eine bewusste Entscheidung: Sehe ich mich weiterhin in der Opferrolle und glaube weiter daran, dass sich alle gegen mich verschworen haben, oder setze ich ein Lächeln auf und beschließe, heute gute Laune zu haben?

Gehst Du gut gelaunt durch den Tag, wird sich Deine positive Einstellung in Deinem Umfeld spiegeln und Du bekommt Positives zurück. Dann erledigen sich die negativen Gefühle von ganz alleine. Selbst wenn Du in einer Diskussion von einer anderen Person angegriffen wirst, ist es noch immer Deine Entscheidung, ob Du Dich auf die Negativität einlässt oder freundlich und sachlich antwortest.


6. Sei dankbar

Dankbarkeit ist ein sehr starkes positives Gefühl, das Dich aus tiefen Krisen ziehen kann. Du hast gerade Deinen Job verloren? Dann sei dankbar, dass es Dir sonst gutgeht, Du gesund bist, ein Dach über dem Kopf hast und dass sich Dir dadurch neue Perspektiven bieten.

Du wurdest gerade verlassen? Auch hier kann Dankbarkeit den Schmerz lindern, denn abgesehen vom Liebeskummer bist Du gesund, hast tolle Freunde, die Dich unterstützen und kannst nun ganz auf Deine eigenen Bedürfnisse hören.


7. Mehr Entspannung

Negative Gefühle führen zu Anspannung. Durch Entspannungstechniken wie Yoga, Atemübungen, Meditation oder Autogenes Training wirkst Du dem entgegen. Dadurch lernst Du, den Ärger loszulassen und Dich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren.

Du kannst negative Gedanken leichter vorbeiziehen lassen. Mit ein wenig Übung kannst Du die Techniken jederzeit im Alltag umsetzen, wenn wieder einmal Wut und Ärger in Dir aufsteigen.
 
Schaffst Du es weiterhin nicht, Deine negativen Gefühle zu überwinden, leidest Du unter Depressionen oder einer Angststörung, solltest Du Dir professionelle Hilfe suchen. Dann ist eine Therapie die beste Möglichkeit, um die Ursachen zu ergründen und konstruktiv mit Deinen Emotionen umgehen zu lernen.