Was sind psychische Blockaden?

Psychische Blockaden halten uns davon ab, neue Wege zu gehen, Neues auszuprobieren und offen für Veränderungen zu sein. Du kannst sie Dir bildlich wie eine Hürde vorstellen, die Dir den Weg versperrt. 

Allerdings wirst Du bei einer inneren Blockade nicht von Außenstehenden am Weiterkommen gehindert, sondern von Dir selbst, beziehungsweise Deinem inneren Kritiker. Oder anders gesagt: Du sabotierst Dich durch Deine Unsicherheiten und Zweifel selbst.
Vielleicht erkennst Du Dich in diesen Beispielen wieder:

  • Du wolltest schon immer gerne einen Tanzkurs besuchen, hast aber Angst Dich zu blamieren.
  • Neue Herausforderungen, auf die Du eigentlich große Lust hättest, lehnst Du lieber ab, weil Du sie Dir nicht zutraust.
  • Eine neue Beziehung eingehen, nachdem die letzte gescheitert ist? Lieber nicht, denn das ganze Drama könnte sich ja wiederholen.
  • Du bekommst die Chance auf Deinen Traumjob, machst jedoch einen Rückzieher, weil Du Dich für nicht gut genug hältst.

Oft sind es nicht nur die großen Veränderungen, vor denen Du zurückscheust, sondern schon alltägliche Kleinigkeiten wie eine fremde Person ansprechen oder eine Präsentation vor den Kollegen halten.

Typische innere Blockaden sind Selbstzweifel und Ängste, die Dein Denken und Handeln bestimmen. Denkst Du, Du bist einer Aufgabe nicht gewachsen oder verdienst eine besondere Chance nicht, ziehst Du Dich zurück, obwohl Du Dir eigentlich eine Veränderung wünschst. 

Damit bestimmt die innere Blockade auch Deine Gefühle, wenn Du Dich über Dich selbst ärgerst und Dir den Weg zu mehr Lebensglück verbaust. Die selbsterfüllende Prophezeiung setzt ein, wenn Du immer nur negativ denkst. Dann machen sich immer mehr Unzufriedenheit und Frust breit, was auf die Dauer zu gesundheitlichen Problemen wie Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden oder chronischen Schmerzen führen kann.

 

Warum bin ich innerlich so blockiert?

Oft liegen innere Blockaden in negativen Glaubenssätzen begründet, die wir schon seit frühester Kindheit verinnerlicht haben. Sätze wie „Ich kann das nicht“, „Ich schaffe das nicht“ oder „Ich bin nicht liebenswert“ schwirren Dir automatisch durch den Kopf, sobald sich eine neue Herausforderung, eine Veränderung oder eine tolle Chance bietet. 

Haben Dir Deine Eltern oder andere Bezugspersonen nie etwas zugetraut, konntest Du kein gesundes Selbstvertrauen entwickeln. Vielleicht hatten sie auch einfach zu wenig Zeit für Dich, weswegen Du Dich für nicht liebenswert hältst. Das prägt auch Deine Denkweise im Erwachsenenalter – und blockiert Dich.

Innere Blockaden können genauso erst im Erwachsenenalter entstehen. Beispielsweise können Dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen durch eine Kündigung oder eine gescheiterte Beziehung sinken. Auch ein unverarbeitetes Trauma löst oft innere Blockaden und Ängste aus.

 

Wie löst man innere Blockaden?

Das Lösen von inneren Blockaden wirkt meist wie ein Befreiungsschlag, als würdest Du endlich die Ketten sprengen, die Dich schon viel zu lange am Vorankommen gehindert haben. Diese Tipps können Dir dabei helfen, Deine Selbstzweifel und unbegründeten Ängste zu überwinden:


1. Selbstreflexion

Durch Selbstreflexion analysierst Du Dein Denken und Handeln in den Situationen, in denen Du Dich selbst blockierst. Warum schreckst Du vor einer neuen Aufgabe zurück? Warum traust Du Dir das nicht zu? Welche Glaubenssätze schränken Dich in Deiner freien Entfaltung ein? Was genau schürt Deine Ängste? Das Reflektieren über die eigenen Gedanken und Gefühle fällt vielen nicht leicht, doch es ist der wichtigste Schritt, um Deine inneren Blockaden zu lösen.


2. Glaubenssätze umpolen

Meldet sich Dein innerer Kritiker und will Dir wieder einmal einreden „Du kannst das nicht“? Dann bringe ihn zum Schweigen und sage Dir: „Oh doch, ich kann das!“ Plagen Dich weiterhin Selbstzweifel, dann fordere von Deinem inneren Kritiker den Beweis: „Warum soll ich das nicht können? Habe ich es denn schon jemals versucht?“ 

Manchmal öffnet allein das Befassen mit solchen Glaubenssätzen die Augen. Denn vielen Menschen ist es gar nicht bewusst, wie sehr diese negativen Gedanken das Handeln beeinflussen. Negative Glaubenssätze in positive umzuwandeln geschieht nicht von jetzt auf gleich. Es braucht Zeit und Geduld, bis Du Deine Stärken erkennst und akzeptierst – doch das Durchhalten bringt Dich weiter.


3. Keine Angst vor dem Scheitern

Du kannst nicht mehr als Scheitern, deshalb wage den Versuch. Nur dann siehst Du, ob Du etwas wirklich nicht schaffst – oder ob Du es sogar ganz hervorragend meisterst und Dich die neue Herausforderung richtig glücklich macht. Scheitern bedeutet nicht Versagen. Es ist vielmehr ein Lernprozess, den Du als wertvolle Erfahrung für Deinen weiteren Weg mitnimmst und an dem Du wachsen kannst.


4. Fokussiere Dich auf die Erfolgserlebnisse

Denkst Du immer nur an die Dinge, die Dir bisher nicht ganz so gut gelungen sind? Dann lege den Fokus auf all die Erfolge, die Du bereits feiern konntest: Das Projekt, für das Du viel Lob bekommen hast. Die Familie, die Du täglich liebevoll umsorgst. Die leckere Mahlzeit, die Du selbst zubereitet hast. Was Dir vielleicht als Selbstverständlichkeit vorkommt, sind tatsächlich viele Erfolgserlebnisse, für die Du Dir voller Stolz auf die Schulter klopfen solltest.


5. Stärke Dein Selbstvertrauen

Dir wird ein neuer Job angeboten, doch Du befürchtest, dafür nicht gut genug oder geeignet zu sein? Dann hindert Dich Deine innere Blockade daran, einen neuen Weg einzuschlagen, neue Erfahrungen zu sammeln und Dich weiterzuentwickeln. Statt sofort abzublocken und Dich Deinen Ängsten zu unterwerfen, glaube lieber an Deine Fähigkeiten und stärke Dein Selbstvertrauen. Denn warum sollte Dir jemand diesen Job anbieten, der Dich für nicht geeignet hält? Dein innerer Kritiker ist der Einzige, der Dir nichts zutraut und Dich kleinredet.


6. Nimm Hilfe an

Manchmal lassen sich innere Blockaden nicht aus eigener Kraft lösen. Dann kann eine Therapie sehr hilfreich sein. Oft regt die Perspektive einer außenstehenden Person die Selbstreflexion an und deckt die Ursachen für die Blockaden auf. Außerdem können tiefsitzende Traumata mit therapeutischer Begleitung verarbeitet werden.

Sobald Du Deine inneren Blockaden gelöst hast, kannst Du Dein volles Potenzial frei entfalten. Das macht Dich langfristig zufriedener und glücklicher mit Deinem Leben.