Wie stimuliert man den Vagusnerv?
Durch die bewusste Stimulation des Vagusnervs baust Du Stress ab, wirst stressresistenter und kannst besser abschalten. Diese Ăbungen lassen sich ganz einfach ohne groĂen Aufwand in den Alltag einbauen:
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1. Atmung
Erst mal tief durchatmen. Der wohlgemeinte Rat in stressigen Situationen ist tatsĂ€chlich eine kleine SoforthilfemaĂnahme, um das Nervensystem zu beruhigen. Denn tiefes Atmen stimuliert den Vagusnerv und senkt die Herzfrequenz, löst die Anspannung der Muskulatur, regt das Immunsystem und die Verdauung an und fördert den Stressabbau.
So geht's: Atme mehrmals tief in den Bauch ein und aus. Dabei zĂ€hlst Du in Gedanken beim Einatmen bis vier, beim Ausatmen ebenfalls. Dann verlĂ€ngerst du die weiteren Atemphasen bis fĂŒnf, beim nĂ€chsten Mal bis sechs, bis sieben, vielleicht sogar bis acht, bis Deine Atmung ruhig flieĂt und Du merklich entspannter wirst.
Eine weitere Atemtechnik ist das Box-Breathing, eine bewĂ€hrte Beruhigungstechnik der Navy SEALS. Dabei atmest Du vier Sekunden lang durch die Nase ein, hĂ€ltst den Atem vier Sekunden an, atmest vier Sekunden lang durch den Mund aus und wartest wieder vier Sekunden, bevor Du erneut sozusagen âim Quadratâ einatmest.Â
2. Entspannungstechniken
Das regelmĂ€Ăige Ăben von Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation unterstĂŒtzt den Stressabbau und die Regeneration des Körpers. Dabei spielt die bewusste Atmung eine wichtige Rolle, ebenso das mentale Abschalten und der Fokus auf das Hier und Jetzt. Das steigert die Resilienz und lĂ€sst Dich auch bei Stress einen kĂŒhlen Kopf bewahren. Obendrein dehnen und entspannen die YogaĂŒbungen die Muskulatur, mobilisieren die WirbelsĂ€ule und lösen Verspannungen im Nacken- und Halsbereich.
3. Achtsamkeit
Durch den ewigen Alltagsstress vergessen wir oft völlig, achtsam durchs Leben zu gehen und auch einmal den Moment zu spĂŒren. Mit AchtsamkeitsĂŒbungen lernst Du wieder, die Dinge wertungsfrei wahrzunehmen, innezuhalten, in Dich hinein zu spĂŒren und zur Ruhe zu kommen.
4. Massage
Eine Nackenmassage wirkt entspannend, denn genau hier verlaufen die Nervenbahnen. Die Massage kannst Du sogar jederzeit selbst durchfĂŒhren: Lege dazu beide HĂ€nde von auĂen an den Hals und streiche sanft von den Ohren nach unten zum SchulterĂŒbergang. Massiere diese Stelle etwa drei Minuten sanft mit kreisenden Bewegungen, um den Vagusnerv anzuregen.
5. Singen und Summen
Singen entspannt und macht glĂŒcklich. Denn durch die Vibration im Kehlkopf wird der Vagusnerv stimuliert. Deshalb nutze jede Gelegenheit, um Deine Lieblingslieder zu trĂ€llern, z.B. im Auto oder unter der Dusche. Das summende âOmmmâ bei der Meditation oder das Gurgeln mit Wasser nach dem ZĂ€hneputzen hat denselben Effekt.
6. KĂ€lte
Kalt Duschen, das Gesicht mit kaltem Wasser abspritzen oder andere KÀltereize regen den Vagusnerv an und dÀmpfen gleichzeitig den Sympathikus. Deshalb haben sich KÀlteanwendungen wie Eisbaden inzwischen als beliebtes Mittel bei der StressbewÀltigung etabliert.
7. Soziale Kontakte
Gemeinsames Lachen, nette GesprĂ€che und ein geselliges Beisammensein regen den Vagusnerv an und wirken sich positiv auf die mentale und körperliche Gesundheit aus. Deshalb triff Dich regelmĂ€Ăig mit Freunden, geh unter die Leute, pflege die Beziehungen zu liebgewonnenen Menschen.
8. Gesunde ErnÀhrung
Da der Vagusnerv eng mit den Verdauungsorganen verbunden ist, wirkt sich eine ungesunde ErnĂ€hrung negativ aus. Achte deshalb auf eine ausgewogene ErnĂ€hrung mit viel frischem Obst und GemĂŒse, Vollkornprodukten, Fisch und probiotischen Lebensmitteln und verzichte auf Zucker, WeiĂmehl und Fertigprodukte.
Allgemein wirkt sich ein gesunder Lebensstil positiv auf die Funktion des Vagusnervs aus. Wer sich gesund ernÀhrt, viel bewegt, Stress reduziert und auf ausreichend Entspannung und Schlaf achtet, hÀlt Sympathikus und Parasympathikus im Gleichgewicht.
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