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Kalender Aktualisiert: 11. Sep 2024

Schuldgefühle können ganz schön erdrückend sein. Sie lasten schwer auf Deinen Schultern und nehmen Dir die Leichtigkeit am Leben. Oft sind sie nicht einmal begründet und Du machst Dir selbst unnötig Druck. Das kannst Du jedoch ändern!

 

Warum habe ich so viele Schuldgefühle?

Wenn Du dazu neigst, viele Schuldgefühle und oft ein schlechtes Gewissen zu empfinden, dann sind liegen die Ursachen meist in Deiner Persönlichkeit. Häufig stecken ein geringes Selbstbewusstsein, hohe Moralvorstellungen, Perfektionismus und ein starkes Pflichtbewusstsein dahinter.

Manche Schuldgefühle sind vielleicht begründet, weil Du tatsächlich schuld daran bist, dass jemandem Schaden zugefügt wurde, sei es durch einen Unfall, einen Gesetzesbruch oder eine Beleidigung. Dann bringen Dich Deine Schuldgefühle dazu, Dein Sozialverhalten zu reflektieren und Fehler einzugestehen. Du kannst Verantwortung für Deine Taten übernehmen und Dich entschuldigen oder Wiedergutmachung leisten.

Grundsätzlich motivieren uns Schuldgefühle, soziale Spielregeln und moralische Leitlinien zu befolgen. Sie haben die Funktion, dass wir nicht aus unserer Gruppe ausgeschlossen werden.

Doch manchmal nimmt das schlechte Gewissen überhand und wird größer, als es dem Anlass angemessen ist. Sehr häufig machen wir uns zu lange übermäßige Selbstvorwürfe, die uns auf die Dauer unter Stress setzen und sogar krank machen können.

 

Wann Du die Ursachen Deiner Schuldgefühle reflektieren solltest

Oft bekommen wir Schuldgefühle von unserem Umfeld aufgedrückt, aus dem Kollegenkreis, dem Freundeskreis oder aus der eigenen Familie. Warum hast Du mir nicht geholfen? Warum bekomme ich kein Geschenk von Dir, obwohl ich Dir immer etwas schenke? Warum besuchst Du uns nie? Wenn Du Dir solche Vorwürfe sehr zu Herzen nimmst, werden die Schuldgefühle zur Belastung, die Du loswerden solltest.

In diesen Fällen solltest Du versuchen, die Ursachen Deiner Schuldgefühle zu reflektieren:

  • Beim Lesen der schrecklichen Nachrichten, die in der Welt geschehen, machst Du Dir Vorwürfe, dass es Dir in Deinem sicheren Umfeld gutgeht.
  • Du hast in der Arbeit Deine Aufgaben erledigt, hättest aber einiges noch besser machen können.
  • Du kommst fünf Minuten zu spät in die Arbeit. Die Bahn hatte Verspätung, trotzdem fühlst Du Dich schuldig.
  • Du bist krank und musst einen Termin absagen. Obwohl Du nichts dafürkannst, plagt Dich ein schlechtes Gewissen.
  • Du fühlst Dich schuldig, weil Du Deine Kinder vor den Fernseher gesetzt hast, um eine halbe Stunde Ruhe zu haben.
  • Du hast ein schlechtes Gewissen, weil Du zu viel Schokolade gegessen, zu wenig Sport gemacht oder zu viel Zeit vor dem Fernseher verbracht hast.
  • Du fühlst Dich schlecht, weil Du nach Feierabend zu müde warst, um Deine Eltern nochmal kurz anzurufen.

Wie bekomme ich meine Schuldgefühle los?

Wie Du Deine Schuldgefühle loswerden kannst, hängt von den Ursachen ab. Setzt Du Dich durch Deinen Perfektionismus selbst unter Druck? Oder liegt es an Deinem schwachen Selbstbewusstsein, dass Du Dich für vieles schuldig fühlst? Entsprechend können Dich die folgenden Tipps von den Schuldgefühlen befreien:
 

1. Sprich darüber

Dich quälen ständig Schuldgefühle, doch Du weißt nicht recht, wieso? Dann kann ein offenes Gespräch mit einer vertrauten Person helfen, Deine Schuldgefühle einzuordnen. Vielleicht machst Du Dir einfach viel zu viele Gedanken? Vielleicht ist tatsächlich etwas vorgefallen und Du denkst darüber nach, ob Dein Verhalten korrekt war? Eine außenstehende Person kann Dir eine objektive Sicht der Dinge geben.
 

2. Übernimm Verantwortung

Du hast tatsächlich Mist gebaut und fühlst Dich deswegen schlecht? Dann übernimm die Verantwortung für Deinen Fehler. Das kann jedem mal passieren. Entschuldige Dich, wenn Du eine andere Person verletzt oder beleidigt hast, und gestehe Deinen Fehler offen ein. Vielleicht kann ein Schaden dadurch nicht rückgängig gemacht werden, doch wenigstens kannst Du mit der Situation Frieden schließen.

3. Reduziere Deinen Perfektionismus

Du fühlst Dich schnell schuldig, wenn Du nicht Dein Bestes gegeben hast und Aufgaben einfach nur zufriedenstellend erledigst? Dann steht Dir Dein schädlicher Perfektionismus im Weg und setzt Dich unnötig unter Druck. Was Dir dann hilft, ist die selbsterteilte Erlaubnis, mit einem guten Ergebnis zufrieden zu sein.

4. Analysiere Deine Wertevorstellung

Hast Du sehr hohe moralische Ansprüche an Dich und Dein Umfeld? Dann analysiere Deine Werte und hinterfrage, ob Du wirklich hinter ihnen stehst. Oft übernehmen wir die Wertevorstellungen anderer, beispielsweise der Eltern. Dann bekommst Du schnell Schuldgefühle, wenn Du deren Erwartungen nicht hundertprozentig erfüllst. Definiere Dein eigenes Wertesystem und löse Dich von allem, was Dich unnötig unter Druck setzt.
 

5. Stärke Dein Selbstbewusstsein

Dir sind Deine Schwächen peinlich und Du schämst Dich schon für das kleinste Missgeschick? Du möchtest auf keinen Fall unangenehm auffallen und nimmst Dir jeden kleinen Fehler sehr zu Herzen? Dann solltest Du Dein Selbstbewusstsein stärken und Dich lieben lernen, wie Du bist. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen, und das ist nichts, wofür Du Dich schämen oder schuldig fühlen musst.
 

6. Hinterfrage Deine Schuldgefühle

Warum fühlst Du Dich schuldig? Hast Du etwas getan, das Dir leidtut? Oder gibt es keinen wirklichen Grund und Dir ist selbst nicht ganz klar, warum Du solche Gewissensbisse hast? Wenn Du Deine Schuldgefühle keinem bestimmten Auslöser zuordnen kannst, dann schieb sie beiseite. Oft lösen Außenstehende Schuldgefühle bei anderen aus, weil sie sich selbst gerne in die Opferrolle begeben. Das ist jedoch nicht Dein Problem und hat auch nichts mit Deinem Verhalten zu tun.
 

7. Lass Dich nicht manipulieren

Du bekommst von Deinem Partner, einer Freundin oder einem Familienmitglied ständig die Schuld für alles in die Schuhe geschoben, was in deren Leben schiefläuft? Dann wirst Du vielleicht emotional manipuliert. Menschen, die sich immer in der Opferrolle sehen und Dir deswegen ein schlechtes Gewissen machen, tun Dir auf die Dauer nicht gut. Es könnte sein, dass Du es mit Menschen mit einer Neigung zu verdecktem Narzissmus zu tun hast. Dann solltest Du ernsthaft darüber nachdenken, eigene Wege zu gehen.
 

8. Verzeihe Dir selbst

Du hast in der Vergangenheit jemanden verletzt oder beleidigt, Du hast Dich entschuldigt und die Verantwortung übernommen und trotzdem wirst Du Deine Schuldgefühle nicht los? Dann ist es Zeit, nach vorne zu blicken und Vergangenes abzuhaken. Du hast alles gegeben und Deine Schuld eingestanden. Jetzt musst Du Dir nur noch selbst verzeihen und Vergangenes ruhen lassen. Wenn Dir das aus eigenen Stücken nicht gelingt, nimm therapeutische Hilfe an, um Dich von dem seelischen Ballast zu lösen.

 
Wichtig ist, Deine Schuldgefühle zu beobachten und zu hinterfragen. Schon kleine Aha-Momente bringen Dich Schritt für Schritt weiter, bis Du Dich eines Tages von Deinem schlechten Gewissen befreien kannst.