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Kalender Aktualisiert: 17. Oct 2023

Warum habe ich Angst vor Zurückweisung?

Niemand wird gerne kritisiert – ein Lob wäre uns viel lieber. Auch eine Zurückweisung nehmen wir uns viel zu oft zu sehr zu Herzen. Doch mit einem gestärkten Selbstbewusstsein lernst Du, Ablehnung nicht mehr persönlich zu nehmen.

Wir Menschen sind Herdentiere und brauchen die Gesellschaft, um uns sicher und geborgen zu fühlen. Vor allem sind wir als Kind komplett auf die Zuneigung unserer Eltern angewiesen, um überleben zu können. Eine Ablehnung wäre sogar lebensbedrohlich.

Deshalb ist dieses Streben nach Anerkennung tief in uns veranlagt. Schon als Kind wollen wir gemocht und wertgeschätzt werden, von den Eltern, Verwandten und Freunden. Jede Rückbestätigung bestärkt uns, jede Zurückweisung kratzt an unserem Selbstbewusstsein und macht uns unsicher.

Wir fühlen uns dann schnell ungeliebt und irgendwie nutzlos. Übt jemand an uns Kritik, versuchen wir also, uns entsprechend anzupassen, um wieder in der Gunst des anderen zu steigen und anerkannt zu werden. Zurückweisungen wollen wir unbedingt verhindern – das ist völlig normal.

Allerdings entscheidet unser Selbstbewusstsein darüber, wie gut wir mit Ablehnung umgehen können. Die einen lassen sich durch ein „Nein“ nicht so schnell aus der Bahn werfen, für die anderen bricht hingegen gleich die Welt zusammen. Je stärker unser Selbstbewusstsein ist, umso weniger nehmen wir Kritik und Zurückweisung persönlich.

Wer jedoch mit sich selbst hadert und seinen Selbstwert nicht kennt, wird durch jede weitere Ablehnung noch unsicherer. Die Angst vor Zurückweisung bestimmt dann den Alltag und verhindert die Selbstverwirklichung, da wir alles tun, um den anderen zu gefallen.

Die Wurzeln dafür liegen meist ebenfalls in der Kindheit begraben, wenn die Eltern auf unerwünschtes Verhalten mit Liebesentzug und Ablehnung reagierten. Negative Glaubenssätze prägen uns bis ins Erwachsenenalter und schwächen das Selbstbewusstsein. Doch das kannst Du ändern.

Wie kann ich mein Selbstbewusstsein stärken?

Ein starkes Selbstbewusstsein wirkt wie ein Schutzschild, an dem Kritik einfach abprallt. Wer mit sich selbst im Reinen ist, kann Zurückweisungen besser wegstecken und zweifelt nicht an der eigenen Persönlichkeit. Mit diesen Tipps kannst auch Du Dein Selbstbewusstsein Schritt für Schritt stärken:


1. Glaubenssätze hinterfragen

In der Kindheit bekommen wir oft negative Glaubenssätze eingetrichtert wie „Du kannst das nicht“ oder „Du bist nicht gut genug“. Seitdem ist jedoch viel Zeit vergangen und Du hast Dich weiterentwickelt. Deshalb hinterfrage solche Glaubenssätze und wandle sie ins Positive um: „Ich kann das“, „Ich bin gut“. Wenn Du Deine innere Einstellung veränderst, bekommst Du mehr Selbstvertrauen, und mit jedem Erfolgserlebnis kehrt Dein Selbstbewusstsein zurück.


2. Eigene Bedürfnisse erkennen

Du musst es nicht allen recht machen. Wichtig sind Deine eigenen Bedürfnisse. Was tut Dir gut? Was brauchst Du, um glücklich zu sein? Und was tust Du immer nur, um anderen zu gefallen? Vielleicht hast Du Wünsche und Träume, die Du Dir bisher nicht erfüllt hast, weil andere sie Dir nicht zutrauen. Spüre in Dich hinein, lerne Deine eigenen Bedürfnisse kennen und erfülle sie – egal, was andere dazu sagen. Das macht Dich zufriedener und mit der Zeit auch selbstbewusster.


3. Nicht persönlich nehmen

Es passiert ganz automatisch, dass Ablehnung, Zurückweisung und Kritik erst einmal an unserem Selbstbewusstsein nagen. Die hohe Kunst dabei ist, Kritik und Ablehnung nicht persönlich zu nehmen. Manche Menschen nörgeln von Natur aus gerne herum, machen andere Menschen klein und finden immer einen Grund, sich über irgendetwas zu beschweren.

Das hat jedoch nichts mit Dir persönlich zu tun, sondern mit deren eigener Unzufriedenheit. Unberechtigte und unbegründete Kritik kannst Du also getrost an Dir abprallen lassen. Eine Zurückweisung hat ebenfalls nichts mit Dir als Persönlichkeit zu tun, sondern damit, dass die andere Person einfach einen schlechten Tag hat oder die Chemie nicht stimmt.


4. Kritik als etwas Positives sehen

Berechtigte Kritik ist nichts Negatives. Sie ist kein Angriff, sondern eine Rückmeldung von außen und sagt viel darüber aus, wie unser Verhalten auf andere wirkt oder wie wir unsere Fähigkeiten besser nützen können.

Konstruktive Kritik regt uns zum Reflektieren an und kann uns sogar stärker machen. Sie bringt uns im Leben voran, lehrt uns, Fehler zu erkennen und besser zu werden. Deshalb sieh sachliche Kritik von Kollegen, Vorgesetzten oder Freunden als nützliche Hilfestellung.


5. Trau Dich

Den Chef um eine Gehaltserhöhung zu fragen, fällt vielen Menschen schwer. Zu groß ist die Angst, zurückgewiesen zu werden. Doch mehr als ein „Nein“ kann Dir nicht passieren. Zum Üben kannst Du klein anfangen: Bitte einen anderen Menschen um einen Gefallen.

Sprich auf der Straße eine fremde Person an und frage nach dem Weg. Trau Dich einfach und überwinde in kleinen Schritten Deine Schüchternheit. Ein Nein ist kein Weltuntergang – und Du wirst sehen, dass Du in den meisten Fällen eine positive Rückmeldung bekommst.


6. Lerne Nein zu sagen

Dein Drang, es den anderen immer recht zu machen, hat Dich schon oft dazu gebracht, Aufgaben anzunehmen, die Dir eigentlich zu viel waren oder keinen Spaß gemacht haben. Die Angst vor einer Zurückweisung war immer größer, und um weiterhin gemocht zu werden, lässt Du Dich immer wieder überreden. Dabei würden Deine Freunde und Bekannten ein freundliches Nein durchaus akzeptieren.

Bevor Du das nächste Mal jemandem einen Gefallen tust, überlege: Will ich das wirklich machen? Oder mache ich das nur, um nicht abgelehnt zu werden? Wenn Du nur aus Angst vor einer Zurückweisung zusagen würdest, dann sag Nein und verpacke es mit einem freundlichen Lächeln.


7. Sei Du selbst

Löse Dich von der Meinung anderer Menschen. Du bist Du, und Du bist gut, so wie Du bist. Wenn das anderen nicht gefällt, liegt es nicht an Dir. Lerne Dich selbst zu lieben. Erkenne Deine Stärken und akzeptiere Deine Schwächen. Denn die hat jeder. Nimm Dir Zeit für Selbstfürsorge.

Gönne Dir mehr Entspannung, tu Dir Gutes, meditiere, mache Sport, nimm ein heißes Bad. Wenn Du Dich wohl in Deiner Haut fühlst, trägst Du diese Einstellung auch nach außen. Mit Deinem neuen Selbstbewusstsein können Dir Kritik und Zurückweisungen der anderen nichts mehr anhaben.

Nicht zuletzt solltest Du Dir die Frage stellen: Wer aus Deinem Umfeld übt ständig Kritik an Dir und von wem befürchtest Du eine Zurückweisung? Freundschaften und Beziehungen, in denen einer den anderen ständig kritisiert und in denen sich einer bis zur Selbstaufgabe anpassen will, machen auf die Dauer nicht glücklich. Umgebe Dich lieber mit Menschen, die Dir guttun, mit denen Du lachen kannst und die Dich akzeptieren, wie Du bist.

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Wie kann ich nach außen mehr Selbstbewusstsein ausstrahlen?

Eins ist klar, wenn Du Dich innerlich selbstbewusst fühlst, dann strahlst Du das auch aus. Doch wenn Du noch ein wenig an Deinem Auftritt feilen willst, dann achte auf Deine Körperhaltung. Ein gerader Rücken und ein erhobener Kopf strahlen Selbstbewusstsein aus.

Schau auch darauf, was Deine Hände und Füße machen. An der Kleidung herumzupfen, die Haare aus dem Gesicht streichen, mit den Füßen wippen, all das wirkt hibbelig und unsicher. Je ruhiger Du Dich hältst, desto stärker ist Deine Präsenz. Wenn Du stehst, dann achte darauf, dass Du stabil auf beiden Beinen stehst und sie nicht verdrehst. Beim Sitzen solltest Du die gesamte Sitzfläche ausfüllen und nicht nur vorne an der Kante balancieren.

Das mag sich nach Kleinigkeiten anhören, doch die Körpersprache ist ein machtvolles Instrument, mit dem Du bestimmen kannst, wie Du nach außen wirkst.