Kalender 5 Minuten
Kalender Aktualisiert: 25. Mar 2024

Geduld lohnt sich

Geduld ist eine Tugend, die uns heute oft fehlt. Wir stehen scheinbar ständig unter Zeitdruck – und wenn wir warten müssen, bringt uns das auf die Palme. Doch das hilft nicht weiter. Im Gegenteil, wenn wir Stress empfinden, schaden wir uns nur selbst.

Hier geben wir Dir ein paar Tipps, wie Du lernen kannst, geduldiger und ausdauernder zu werden und mit mehr Gelassenheit an die Dinge heranzugehen.

Zehn Minuten warten beim Arzt – und schon werden wir hibbelig. An der Kasse geht seit zwei Minuten nichts vorwärts – und wir sind genervt. Der Bus verspätet sich – und schon schimpfen wir auf die unzuverlässigen Verkehrsmittel.

Dabei können wir die Situation oft nicht ändern. Sich darüber aufzuregen, kostet viel Energie und Kraft, die wir eigentlich viel besser investieren könnten. Stress und Zeitdruck rauben uns Lebensqualität und verursachen schlechte Laune.

Mit mehr Geduld kannst Du hingegen viel zufriedener durchs Leben gehen. Du kannst mit Stress besser umgehen, was Dich auf längere Sicht sogar vor einem Burnout bewahren kann und zu einem glücklicheren Menschen macht. Was Du wissen solltest: Die Entscheidung, ob Du weiterhin gestresst auf 180 durch den Tag hetzt und bei jeder Gelegenheit gleich an die Decke gehst, triffst nur Du alleine. Willst Du nicht diese negative Energie, die sich durch Ungeduld und Ärger in Dir aufstaut, lieber in etwas Positives umwandeln?

In 8 Schritten zu mehr Geduld

Geduld bedeutet, Deine innere Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden. Wer das Leben so nimmt, wie es kommt, ohne zu jammern, ist zufriedener und glücklicher. Denn vieles lässt sich einfach nicht ändern – warum sich also darüber aufregen und sogar die eigene Gesundheit aufs Spiel setzen?

Die gute Nachricht: Geduld ist keine Typ-Frage. Die einen mögen zwar von Natur aus mehr in sich ruhen als andere. Doch jeder hat die Möglichkeit, mit ein bisschen Übung gelassener zu werden, seine Lebensqualität zu verbessern und auch die Gesundheit positiv zu beeinflussen:
 

1. Analysiere Dich

Zu Beginn solltest Du Dich und Dein Verhalten genauer analysieren. Was raubt Dir die Geduld? Und warum? Hier ein paar Beispiele:

  • Wirst Du schnell ungeduldig, wenn Du ein paar Minuten länger an der Kasse warten musst? Warum?
  • Gerätst Du schnell in Hektik, wenn Du nicht sofort alle Aufgaben erledigst? Warum?
  • Macht es Dich wahnsinnig, wenn Dein Partner oder Deine Kinder nicht so perfektionistisch denken wie Du? Warum?
  • Bist Du verärgert, wenn jemand fünf Minuten zu spät zu einem vereinbarten Termin kommt? Warum?

Es gibt durchaus Situationen, in denen ein gewisses Maß an Ungeduld akzeptabel ist. Die genannten Beispiele gehören jedoch nicht dazu. Wenn Dir erst einmal bewusst wird, wie oft und bei welch nichtigen Anlässen Dir Deine Ungeduld den Puls in die Höhe treibt, kannst Du allmählich davon Abstand nehmen. 

Denke auch daran, welche Folgen Deine Ungeduld auf die Gesamtsituation haben kann. Führt Deine Ungeduld und die damit verbundene Aufregung wirklich dazu, dass es am Ende schneller geht? Viel eher wird sie dafür sorgen, dass sie Familie und Freunde verunsichert, es manchmal sogar zu Streit kommt und alles nur noch länger dauert.

Den Druck, den Du damit auf andere ausübst, macht die anderen nervös und kann dazu führen, dass Missgeschicke und Fehler passieren, die alles nur verschlimmern. Versuche den Druck für Dich und für andere aus Situationen herauszunehmen, somit unterbrichst Du die Eskalationsspirale und vieles wird am Ende besser laufen.


2. Entspanne Dich

Leichter gesagt als getan, denkst Du Dir jetzt vielleicht. Wenn Du Dich entspannen könntest, wärst Du schließlich nicht so gestresst. Dabei ist es wirklich kein Ding der Unmöglichkeit, kleine Entspannungs-Oasen in den Alltag einzubauen. Das Bewusstsein dafür, dass Du Dir bisher zu wenige Auszeiten genommen hast, ist schon einmal der erste Schritt. Als nächstes fängst Du nun an, gezielt an Deiner Entspannung zu arbeiten. Effektive Entspannungstechniken sind beispielsweise:

Achtsamkeit: Wer durchs Leben geht und dabei das Hier und Jetzt wahrnimmt und akzeptiert, ist mit Gelassenheit der Achtsamkeit einen großen Schritt nähergekommen. Achtsamkeitsübungen kannst Du jederzeit in einer ruhigen Minute machen, die Du beispielsweise durch die Wartezeit gewinnst. Tiefes Atmen, ein wertungsfreies Wahrnehmen des Körpers und der Gefühle oder ein Betrachten der Umwelt bringen Dich zur Ruhe und zurück in Einklang mit dir selbst.

Meditation: Inzwischen ist Meditation in aller Munde, denn in der heutigen stressigen Zeit ist die Entspannungstechnik das ideale Gegenmittel. Schon kleine Einheiten von 5 bis 10 Minuten Meditation machen Dich gelassener im Umgang mit Stress, erhöhen Deine Belastungsgrenze und entspannen den Körper. Nach kurzer Zeit wirst Du merken, dass Du mehr Geduld hast und Dich sogar fragen, warum Du Dich über manche Situationen immer aufgeregt hast.

Yoga: Egal für welche Form von Yoga Du Dich entscheidest, das Üben wird einen ausgleichenden und beruhigenden Effekt auf Dich haben. Besonders entschleunigend wirkt Yin Yoga. Denn dabei folgst Du nicht gewissen Asana-Abläufen, sondern verharrst jeweils für mehrere Minuten in den Positionen. Durch tiefe Ein- und Ausatmung lässt Du Dich immer tiefer in die Übung fallen und lernst dabei, Deinen Geist zu beruhigen und Deine Atmung zu nutzen. Außerdem beseitigst Du dabei Verspannungen und Blockaden.


3. Langweile Dich

In der heutigen schnelllebigen Zeit haben wir es fast verlernt, Langeweile auszuhalten. Dabei kann Langeweile den Kopf ganz wunderbar frei machen. Denn Langeweile ist nur dann Zeitverschwendung und damit etwas Negatives, wenn Du es so interpretierst. Kehre das Vorzeichen einfach um: Eine langweilige Wartezeit kann auch ein unerwartetes Zeit-Geschenk an Dich sein, das Du genießen kannst.

Vielleicht für eine kleine Meditation, für eine Atemübung, für ein paar kreative Gedanken. Versuche nicht daran zu denken, was Du noch alles unter Zeitdruck erledigen musst. Konzentriere Dich lieber auf schöne Momente, die Du erlebt hast, und freue Dich, dass Du ein paar Minuten nur für Dich geschenkt bekommst.

Mit der Zeit wirst Du Dich immer mehr daran gewöhnt haben diese kurzen Momente der Langeweile zu genießen. Versuche dann ruhig einmal am Abend nach der Arbeit oder am Wochenende für mehr als nur ein paar Minuten Langeweile zu empfinden. Sobald Du Deinen To-do-Listen und der hohen Taktung Deines Alltags entfliehst, wirst Du merken, dass Deine Gedanken völlig von selbst anfangen zu wandern.

Ganz neue Ideen werden in Dir reifen und Du wirst von Deinen festgefahrenen Denkstrukturen abkommen. Diese nicht-erzwungenen Momente, können ein sprudelnder Quell der Kreativität sein. So manch neuer Gedanke, der Dir dabei kommen wird, kann für Dich wiederum vieles leichter machen. Versuche daher diese reiche Quelle für Dein Leben zu erschließen.


4. Nutze die Wartezeit für Schönes

Der ständige Termindruck hält uns oft genug davon ab, ein gutes Buch zu lesen, einen interessanten Zeitungsartikel oder einfach ein paar E-Mails von Freunden. Warum dann nicht die Wartezeit dafür nutzen? Denn diese Wartezeit gehört nur Dir ganz allein. Also gestalte sie mit schönen Dingen, die Dir Freude bereiten.


5. Nimm die Situation an

Nehmen wir noch einmal die Warteschlange im Supermarkt als Beispiel. Du musst warten, ob Du willst oder nicht. Wenn Du die Geduld verlierst, wirst Du auch nicht schneller drankommen. Es liegt nicht daran, dass sich das ganze Universum gegen Dich verschworen hat. Es ist einfach in dem Moment so. Deshalb solltest Du versuchen die Situation einfach anzunehmen. Denn sie beruht auf äußeren Umständen, die Du nicht beeinflussen kannst.

Jede Ungeduld und Aufregung, die Du an den Tag legst, wird ins Leere laufen und keine Lösung bringen. Am besten meisterst Du die Situation, wenn Du es zum Schluss schaffst der Kassiererin ein Lächeln zu schenken und aus der ursprünglich nervigen Warterei noch ein positives Erlebnis machst. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Und die Kassiererin wird wahrscheinlich die Situation genauso empfinden wie Du. Sie zeigt es nur vielleicht nicht, weil sie es jeden Tag mehrfach erlebt.


6. Löse Dich von zu hohen Ansprüchen

Geduld hat auch viel damit zu tun, Dinge und andere Menschen zu akzeptieren, wie sie sind. Mag sein, dass Du an Deine Umwelt sehr hohe Ansprüche stellst. Allerdings kannst Du selbst wenig dafür tun, dass andere nach Deiner Vorstellung funktionieren.

Versuche deshalb Deine Erwartungshaltung abzulegen und nimm es hin, dass Deine Kinder manchmal Fehler machen, dass die Kollegin eine Aufgabe anders erledigt als Du oder dass Dein Partner manchmal nicht Deine Gedanken lesen kann.

Perfektionismus kann ein Grund dafür sein, warum Du häufig die Geduld verlierst und es Dir so schwer fällt, Gelassenheit an den Tag zu legen. In unserem Blog findest Du auch einen Artikel, der sich ausschließlich diesem Thema widmet und Dir einige Tipps an die Hand gibt, wie man der Perfektionismus-Falle entfliehen kann. 

 

7. Negative Gedankenmuster durchbrechen

Ungeduld kann auch auf bestimmte mentale Grundeinstellungen zurückzuführen sein. Wenn Deine Wahrnehmung von negativen Gedankenmustern bestimmt wird, passiert es schnell, dass Du bei Kleinigkeiten an die Decke gehst. Solche Muster begünstigen auch Perfektionismus, der der Grund dafür sein kann, dass Du nie richtig zufrieden mit dem bist, was Du tust.

THE WORK ist eine anerkannte Methode, mit der es gelingt negative Gedankenmuster zu durchbrechen und Klarheit zu finden. Sobald Du die positiven Dinge stärker wahrnimmst, wird es Dir leicht fallen, die kleinen Katastrophen des Alltags mit Gelassenheit zu nehmen und Ungeduld seltener aufkommen zu lassen.

 

8. Übe Dich in Geduld

Übung macht den Meister, das gilt auch für das Üben in Geduld. Deshalb konfrontiere Dich bewusst mit Situationen, in denen Du normalerweise schnell die Geduld verlierst. Stell Dich beispielsweise im Supermarkt extra an die längste Schlange, geh noch früher zum nächsten Arzttermin oder führe Tätigkeiten bewusst langsamer aus.

 

Lass Dich wegen kleiner Rückschläge nicht von Deinem Ziel abbringen. Denn je gelassener Du mental wirst, umso mehr wird sich das auch auf Deinen Körper auswirken. Du wirst ruhiger, lässt Dich durch Stress nicht so schnell aus der Bahn werfen. Und bald wirst Du auch merken, dass Dein Umfeld entspannter auf Dich reagiert.

 

Warum bin ich so ungeduldig?

Vermutlich macht es niemandem Spaß zu warten. Meist befinden wir uns in einer Situation, die wir nicht unter Kontrolle haben. Die anderen sind Schuld daran, dass wir nicht weiterkommen. Dieses Gefühl der Ohnmacht kann ganz schön nerven.

In diesen Situationen ist es wichtig, dass Du aus der Opferrolle herauskommst. Denn Du kannst immer noch selbst bestimmen, wie Du zum Beispiel die Wartezeit für Dich nutzt. Oder Du suchst eine Alternative anstatt auf eine bestimmte Option zu warten.

Es kann aber auch sein, dass Du gereizt und müde bist und deshalb keine Geduld aufbringen kannst. Natürlich ist der Geduldsfaden besonders kurz, wenn Du körperlich oder psychisch an Deine Grenzen kommst. Viele Menschen tun sich schwer, nein zu sagen und gehen beruflich oder privat über ihre Belastungsgrenze hinaus.

Kommt Dir das bekannt vor? In diesem Fall solltest Du besonders auf Deine Ressourcen achten. Sobald Du merkst, dass es Dir zu viel wird, lege eine Pause ein, atme tief durch und gönne Dir eine Tasse Tee. Je ausgeruhter Du bist, desto geduldiger kannst Du sein.