Überwinde Deine Befürchtungen
Nur zu oft hält uns die Angst zu versagen oder ausgelacht zu werden davon ab, authentisch zu sein. Ebenso können mögliche Konsequenzen ein Hinderungsgrund sein. Was denken die anderen, wenn ich das sage/tue? Mögen mich meine Freunde nicht mehr, wenn ich ehrlich bin? Verliere ich meinen Job, wenn ich dem Chef gegenüber offen rede? Wenn Dich solche Befürchtungen davon abhalten, Du selbst zu sein, solltest Du Dir im nächsten Schritt noch weitere Fragen stellen. Wenn meine Freunde meine ehrliche Meinung nicht hören wollen, sind es dann echte Freunde? Wenn ich mich im Job immer verstellen muss und den Frust in mich reinfresse, ist das dann der Job, den ich noch Jahre ausüben will?
Ignoriere die Meinung der anderen
Es gibt Menschen in unserem Leben, deren Meinung uns wichtig ist. Die wir sogar gezielt danach fragen, um Entscheidungen besser treffen zu können. Das sind enge Freunde und Familienmitglieder, deren Ehrlichkeit wir für wertvoll erachten. Aber was ist mit den fremden Menschen auf der Straße oder mit Kollegen, die wir nur alle paar Monate im Meeting treffen? Deren Meinung über Dein Äußeres oder Deine Meinung kannst Du getrost ignorieren. Was sie über Dich denken? Egal. Halte Dir das immer wieder vor Augen, wenn Du merkst, dass Du Deine eigene Persönlichkeit zurücknimmst, nur um anderen zu gefallen. In einem nächsten Schritt kannst Du im näheren Umfeld „aussortieren“, vor wem Du Dich ab jetzt nicht mehr verstellen willst. Denn Du wirst schnell merken, dass es gar nicht schlimm ist, Du selbst zu sein.
Beobachte Dich selbst
Du hast Dir vorgenommen, beim nächsten Meeting endlich einmal Deine Meinung zu äußern. Wenn es dann soweit ist, solltest Du jedoch nicht beobachten, wie die anderen darauf reagieren, sondern wie Du Dich selbst dabei fühlst. Ist es Dir schwergefallen, offen zu sprechen? Hattest Du Angst? Oder fühlst Du Dich sogar befreit?
Entscheide bewusst
Nun bist Du auf einem guten Weg, Du selbst zu sein. Doch es gibt tatsächlich Situationen, in denen eine ehrliche Meinung unangebracht ist. Hier gilt es zu entscheiden, denn es kann auch durchaus authentisch sein, Deine ehrliche Meinung bewusst für Dich zu behalten. Wenn Du denkst, die Wahrheit könnte die Gefühle eines Freundes verletzen, bist Du authentisch, indem Du Dich um ihn sorgst und sie lieber für Dich behältst. Darum ist es auch so wichtig, dass Du Dir über Deine Werte klar wirst.
Wenn Du Deinem Chef nicht ins Gesicht sagst, dass er auf menschlicher Ebene ein Versager ist, ist das ebenfalls eine weise Entscheidung. Denn authentisch sein bedeutet nicht, bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Wahrheit sagen zu müssen. Schließlich ist es nicht sinnvoll, wenn Du Dir selbst damit schadest oder andere tief verletzt. Versuche lieber, Dein Privatleben und Deinen Job langfristig so auszurichten, dass Du Dich nicht mehr verbiegen musst.
Authentisch sein kannst Du üben
Probiere es einfach aus, öfter authentisch zu sein. Wenn Du erst erkannt hast, wann Du nicht authentisch bist, warum das so ist und was Du daran ändern möchtest, kannst Du kleine Testläufe durchführen. Vielleicht kaufst Du den schönen pinken Pullover, der Dir so gefällt, statt den unauffälligen grauen, gegen den niemand etwas sagen kann. Schlägst den Kollegen ein Lokal vor, statt Dich ihnen in der Mittagspause einfach anzuschließen. Bringst Dich im Freundeskreis aktiver in Diskussionen ein. Jeder noch so kleine Schritt wird den Stein ins Rollen bringen und für Dich eine große Befreiung sein.