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Kalender Aktualisiert: 16. Oct 2023

Warum wir älter werden

Die gute Nachricht: Wir werden anders und besser alt als frühere Generationen. Unsere Lebenserwartung ist höher denn je und die Spanne zwischen 60 und 80 stellt sich als eine qualitativ völlig neue Lebensphase dar. Man ist so alt wie man sich fühlt – die Wahrheit dieses Spruchs kann sogar wissenschaftlich nachgewiesen werden. Alles über die neue Alterspsychologie.

Früher gehörten Menschen ab 50 Jahren schon zum „alten Eisen“. Das hat sich in den letzten Jahrzehnten stark geändert. Ein gesünderer Lebensstil, eine ausgewogene Ernährung und eine bessere medizinische Versorgung – viele Faktoren sind dafür verantwortlich, dass wir anders altern als noch unsere Eltern und Großeltern.

Nicht umsonst wird die Generation Ü50 als „Best Ager“ bezeichnet. Denn die besten Jahre stehen tatsächlich noch vor uns, wenn die Kinder aus dem Haus sind, die Rente in Sichtweite ist und endlich die Zeit zur Selbstverwirklichung gekommen ist.

Freizeitaktivitäten, Reisen, Spaß am Leben – das zeichnet die um die 60-Jährigen heute aus. Im Vergleich zu früher nimmt die Denkleistung weniger schnell ab, soziale Kontakte haben einen höheren Stellenwert, der Gesundheitszustand wird besser und damit steigt auch das subjektive Gefühl, noch jung und fit mitten im Leben zu stehen.

Dem Altern positiv begegnen

Das bestätigen auch die Ergebnisse der neuesten Studien der Alterspsychologie. Je positiver ein Mensch dem Älterwerden gegenüber eingestellt ist, umso jünger fühlt er sich. Wer dem Altern hingegen ängstlich entgegenblickt, fühlt sich im Vergleich mit anderen Gleichaltrigen auch älter. Dabei lässt sich das Altern nicht aufhalten, denn so ist der Lauf des Lebens. Warum das Altern also nicht einfach akzeptieren und das Beste draus machen?

Es gibt viele gute Gründe, warum alt werden toll ist:


1. Wir verändern uns, je älter wir werden.

Wenn Du gerade 50 Jahre alt bist und darüber nachdenkst, wie alt und gebrechlich du mit 60 sein wirst, kannst Du in den kommenden Jahren vielleicht eine Überraschung erleben. Denn plötzlich ist die 60 da und Du fühlst Dich noch genauso aktiv wie früher, stehst dem Alter vielleicht sogar gelassener gegenüber und hast an Lebenserfahrung gewonnen. Dir sind inzwischen andere Dinge wichtig als früher, Du kannst mit Stress besser umgehen und kannst Dein Leben mehr genießen, statt von einem Termin zum nächsten zu hetzen.


2. Du hast mehr Zeit für Dinge, die Dich glücklich machen.

Denn ab der Rente fängt das Leben erst an. Die Kinder sind aus dem Haus und Du kannst endlich Reisen oder Deinen Hobbys nachgehen. Vielleicht möchtest Du noch eine neue Fremdsprache oder ein Musikinstrument lernen oder Deine Kreativität endlich in Taten umsetzen? Es ist nie zu spät, Träume zu verwirklichen.


3. Je positiver Du dem Altern begegnest, umso wohler fühlst Du Dich.

Denn laut einer Studie von 2017 entscheidet die Lebenszufriedenheit und Lebensqualität über das subjektive Wohlbefinden. Wer sich hingegen in Ängsten vergräbt, wird sich auch körperlich weniger agil fühlen.
 

4. Die Leistungsfähigkeit lässt nicht nach, sie verändert sich nur.

Es ist nicht eindeutig bewiesen, dass ältere Menschen nicht mehr leistungsfähig sind. Zwar lassen gewisse Bereiche im Gedächtnis und in der Motorik nach, dafür entstehen ganz neue Fähigkeiten. Beispielsweise reduziert sich die Aufnahmefähigkeit von neuen Informationen, dafür kann in vielen Situationen die Lebenserfahrung eingesetzt werden. Ebenso werden Bewegungsabläufe oder Aufgaben vielleicht langsamer ausgeführt, dafür aber präziser und zuverlässiger.

Gut vorbereitet älter werden

Das Großartige am Älterwerden ist außerdem, dass Du Dich aktiv darauf vorbereiten kannst und dadurch den Alterungsprozess verlangsamen kannst. Wenn Du diese 6 Gewohnheiten in Dein Leben übernimmst, kannst Du dem Älterwerden gelassen entgegen sehen.
 

1. Das Gedächtnis trainieren

Das Gehirn will gefordert werden, auch im Alter! Denn wird es nicht regelmäßig stimuliert, baut es ab – wie ein Muskel, der nicht mehr genutzt wird. Kreuzworträtsel, Bücher lesen, Einkaufszettel merken, Sprachen lernen, Koordinationsübungen – all das hält das Gehirn bis ins hohe Alter fit.
 

2. Regelmäßig bewegen

Ein täglicher Spaziergang hält den Körper aktiv, ebenso wie Radfahren, Schwimmen oder jede andere Sportart, die Spaß macht. Denn Bewegung ist nicht nur gut für Kreislauf und Immunsystem, auch die Knochen werden dadurch stabil gehalten und die Muskulatur wird gestärkt.

Leider verlieren wir in der zweiten Lebenshälfte massiv an Muskelmasse. Deshalb ist es auch so wichtig, dass Du Deine Muskeln regelmäßig mit Krafttraining trainierst und gegen diese Entwicklung arbeitest. Auch regelmäßige Körpertherapie kann Dir dabei helfen, schmerzfrei und beweglich zu bleiben.
 

3. Gesunde Ernährung

Die Nahrungsmittel, die Du täglich zu Dir nimmst, entscheiden maßgeblich, wie Du alterst. Gesunde Lebensmittel mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen wie frisches Gemüse und Obst sind die absolute Basis, denn sie binden freie Radikale, die das Älterwerden beschleunigen. Wichtig ist auch die Eiweiß-Zufuhr, denn der Körper benötigt gerade in der Menopause mehr davon.

Je älter Du wirst, umso kleiner sollten auch Deine Portionen sein. Denn im Vergleich zu einem 25-Jährigen brauchen Menschen mit 65 etwa 330 Kilokalorien weniger. Außerdem solltest Du täglich mindestens zwei Liter Wasser oder Tee trinken, um das Gehirn leistungsfähig zu halten.
 

4. Soziale Kontakte pflegen

Es ist erwiesen, dass Menschen, die auch im Alter soziale Kontakte pflegen, älter werden. Denn der Umgang mit anderen Menschen macht Freude, vertreibt trübe Gedanken, trainiert das Gehirn und stärkt das psychische Wohlbefinden. In einer Gruppe mit Gleichgesinnten machen Unternehmungen eben besonders Spaß und fördern die Lebensfreude. Doch auch der Kontakt zu jüngeren Menschen hält geistig fit.

Am besten kümmerst Du Dich schon weit vor Deiner Rente um einen festen Freundeskreis und gemeinsame Hobbys. Denn viele ältere Menschen fallen erst einmal in ein tiefes Loch, wenn sie so viel Zeit zur Verfügung haben. Idealerweise verläuft der Übergang zwischen Arbeit und Ruhestand fließend.
 

5. Die Heilkraft der Natur nutzen

Die Natur hält ein paar wunderbare Heilpflanzen bereit, die den Körper ohne Nebenwirkungen beim Alterungsprozess unterstützen. Beispielsweise hilft Salbei bei Wechseljahresbeschwerden, Johanniskraut bei Schlafproblemen und Weißdorn bei Herz-Kreislauf-Beschwerden.
 

6. Entspannung gönnen

Stress bewirkt ein schnelleres Altern, und das wollen wir ja alle verhindern. Deshalb sind Wohlfühl- und Entspannungseinheiten wichtig, um den Körper von den alltäglichen Aufgaben auszuruhen.

Wer ständig gestresst durchs Leben hetzt, fühlt sich irgendwann ausgelaugt und müde – das hat noch nicht einmal mit dem Alter zu tun. Deshalb solltest Du Dir regelmäßig eine Auszeit mit Verwöhnprogramm gönnen, um Körper und Geist noch lange fit zu halten. Yoga und Meditation wirken beispielsweise auf beides wie eine Verjüngungskur.
 

7. Innere Ruhe und Zufriedenheit fördern

Die gute Nachricht ist: Die innere Zufriedenheit nimmt ab dem 50. Lebensjahr immer mehr zu. Die anstrengendsten Jahre sind die zwischen dem 40. und 50. Geburtstag. In dieser Zeit erreicht das durchschnittliche Wohlbefinden seinen Tiefpunkt. Doch dann geht es statistisch wieder aufwärts. Du kannst selbst viel dafür tun, Deinen inneren Frieden zu finden, indem Du Dich mit Deinen Themen beschäftigst und alte Verletzungen aufarbeitest.


Kurz gesagt: Genieße die Gelassenheit des Alters, nimm Dir Dinge vor, die Du schon immer einmal machen wolltest, triff Freunde und bewege Dich an der frischen Luft – dann steht einem glücklichen Älterwerden nichts mehr im Weg.