Wie kann ich aufhören, mir Sorgen zu machen?
Sorgen kannst Du Dir machen, wenn es wirklich einen Grund dafür gibt. In allen anderen Fällen solltest Du die Sorgen loslassen. Dabei helfen Dir die folgenden Tipps:
1. Lerne zu differenzieren
Zu allererst solltest Du lernen zu unterscheiden, wann Sorgen berechtigt und wann sie unnötig sind. Stellst Du Dir wieder die wildesten Horrorszenarien vor und breitet sich wieder dieses ungute Gefühl in Dir aus, dass etwas Schlimmes passieren könnte, dann hinterfrage: Wie realistisch ist es, dass Deine Befürchtung eintritt? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?
Machst Du Dir beispielsweise Sorgen, Deinen Job zu verlieren, weil die Firma Umstrukturierungen angekündigt hat, oder gibt es überhaupt keinen Grund für Deine Angst vor einer Kündigung? Hast Du Angst vor einer ernsthaften Erkrankung, weil es in Deiner Familie bereits mehrere Krankheitsfälle gab, oder fürchtest Du völlig ohne ersichtlichen Grund um Deine Gesundheit?
Berechtigte Sorgen helfen Dir, Dich besser auf eine Situation vorzubereiten: Du schreibst Bewerbungen, um für den Fall einer Kündigung bereits eine neue Perspektive zu haben. Du gehst regelmäßig zum Arzt und lässt Dich durchchecken, um eine mögliche Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Doch oft stecken völlig unbegründete Ängste hinter den Sorgen, die es zu entkräften gilt.
2. Lass los
Machst Du Dir Sorgen, wenn Du keine Kontrolle über die Situation hast? Befürchtest Du einen Schicksalsschlag? Genau dann solltest Du die Sorgen loslassen und akzeptieren, dass das Leben eben gewisse Risiken birgt – und daran kannst Du nichts ändern. Deine Gedanken werden nie zu einer Lösung führen, weil es keine gibt. Durch das Grübeln verschwendest Du nur Zeit und Energie, die Du sinnvoller nutzen kannst.
Aber: Schwierig wird es dann, wenn wir uns Sorgen um Angehörige oder Freunde machen, weil diese zum Beispiel ihre Gesundheit ruinieren oder in für sie schädlichen Umständen leben. Auch hier ist unsere Einflussmöglichkeit begrenzt. Wenn gute Ratschläge nichts fruchten, solltest Du loslassen und akzeptieren, dass jeder für sein eigenes Glück verantwortlich ist.
3. Gedankenstopp
Es geht schon wieder los, die Gedanken beginnen ihr endloses Kreisen und Du läufst Gefahr, Dich von den Sorgen runterziehen zu lassen? Dann sage bewusst Stopp! Du kannst es in Gedanken sagen oder auch laut. Wichtig ist, dass Du Deinem Gedankenstrudel sofort einen Riegel vorschiebst und Dich nicht mitreißen lässt.
4. Lenke Dich ab
Ins Grübeln kommst Du meist nur alleine, zu Hause, wenn Du nichts anderes zu tun hast. Deshalb lenke Dich ab. Räume auf, lies ein Buch, beschäftige Dich kreativ, triff Freunde. Lege Dir vorab schon eine Ablenkungsstrategie zurecht, wenn das Gedankenkarussell wieder beginnt sich zu drehen, und lass es gar nicht erst Fahrt aufnehmen.
5. Mache Sport
Körperliche Bewegung stoppt die Gedanken. Gehe eine Runde laufen, schließe Dich einer Gruppe an, mach zu Hause eine kleine Fitnesseinheit oder tanze einfach auf Deine Lieblingsmusik. Bewegung jeder Art lenkt Dich vom Grübeln ab. Zusätzlich setzt Sport Endorphine frei, die Deine Stimmung geben und Dich auf positivere Gedanken bringen.
6. Achtsamkeit und Entspannung
Entspannungstechniken helfen Dir, das Sorgenkarussell zu stoppen. Durch Achtsamkeitsübungen, Meditation, Yoga oder Atemübungen lernst Du Deine Gedanken bewusst zum Schweigen zu bringen und die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind. Du bekommst mehr mentale Stärke und mehr Selbstvertrauen, wodurch Du der Zukunft entspannter entgegenblicken und besser mit Stresssituationen umgehen kannst. Zum einen bringst Du also Deine Gedanken zur Ruhe, gleichzeitig stärkst Du Deine Resilienz für mögliche Krisensituationen.
7. Denke positiv
Wer immer nur negativ denkt und das Schlimmste befürchtet, ruft es mit den düsteren Gedanken herbei. Deshalb manifestiere das Positive – und nicht das Worst-Case-Szenario . Eine Veränderung steht an? Das ist doch wunderbar, denn dadurch bieten sich viele neue Perspektiven, die Dein Leben bereichern. Dich beschäftigt die ungewisse Zukunft? Dann stelle Dir vor, wie Du sie positiv selbst gestalten kannst. Öffne die Augen mehr für die positiven Dinge, die Dir passieren, denn es sind weit mehr als negative. Dabei kann Dir ein Tagebuch helfen, in dem Du jeden Tag Deine schönen Erlebnisse und Erfahrungen festhältst und immer wieder nachlesen kannst.
8. Stärke Dein Selbstvertrauen
Menschen mit wenig Selbstvertrauen neigen zum Überdenken. Denn wer sich viel zutraut und seine eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen kann, hat keine Angst vor dem Versagen. Selbst wenn ein Vorhaben dann scheitert, wird das als wertvoller Lernprozess gesehen. Deshalb arbeite an Deinem Selbstvertrauen, lerne Deine Stärken kennen und feiere Deine Erfolge, auch wenn sie noch so klein sind. Du kannst weit mehr als Du denkst.
Im Leben wird es immer wieder Gefahren geben, auf die Du Dich nicht vorbereiten kannst. Auch das Weltgeschehen kannst Du nicht aus eigener Kraft beeinflussen. Deshalb macht es wenig Sinn, Dir darüber Sorgen zu machen und Probleme zu wälzen, die Du nicht lösen kannst. Akzeptiere diese Tatsache und lenke Deine Energie auf die Dinge, die Du selbst in die Hand nehmen kannst.