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Kalender Aktualisiert: 15. Mar 2024

Was ist Enttäuschung?

Laut Psychologie handelt es sich bei der Enttäuschung nicht um eine Primäremotion wie Freude oder Angst, sondern um eine sekundäre oder Misch-Emotion. Wenn wir enttäuscht sind, dann haben sich unsere Erwartungen, Hoffnungen oder Wünsche nicht erfüllt. Wir empfinden eine Mischung aus Überraschung, Ärger und Trauer.

Meist sind wir von dem Verhalten anderer Menschen enttäuscht. Wir haben uns bestimmte Vorstellungen darüber gemacht, wie unsere Freunde, unsere Partner oder unsere Angehörigen in bestimmten Situationen agieren. Erfüllen sich diese Erwartungen oder Hoffnungen nicht, sind wir schockiert und gekränkt. Der Schmerz kann dabei sehr tief sitzen.

Vor allem, wenn Du Deinem Partner oder Deiner Freundin absolut vertraust und dann feststellst, dass sich die nahestehende Person ganz anders verhält, als du es erwartest, kannst Du in ein tiefes Loch fallen.
 

Wie kann ich besser mit Enttäuschungen umgehen?

Kränkungen, mangelnde Anerkennung, Vertrauensbruch - Enttäuschungen gehören zum Leben und bringen uns hin und wieder aus der Bahn. Enttäuscht zu sein ist im ersten Moment auch völlig in Ordnung. Wer sich jedoch zu sehr daran klammert, wird verbittert. Damit es gar nicht erst soweit kommt, erfährst Du hier, wie Du Enttäuschungen besser überwinden kannst.

Enttäuscht werden kann nur, wer hohe oder falsche Erwartungen hat. Deshalb trifft uns eine Enttäuschung oft sehr hart, weil wir plötzlich erkennen müssen, dass unsere Wunschvorstellung nicht mit der Realität übereinstimmt. Der eigene Stolz ist verletzt, im ersten Moment scheint die Welt zusammenzubrechen.

Trotzdem heißt es dann: aufstehen, Krönchen richten, weitergehen. Denn wenn Du Deine Enttäuschung nicht überwinden kannst, droht Verbitterung Dein Leben zu bestimmen, die Dir jede Chance auf Glück und Zufriedenheit raubt. Verbitterte Menschen schieben die Schuld für ihre Enttäuschung gerne auf andere, statt sich selbst zu hinterfragen und die eigene Erwartungshaltung zu ändern.
 

5 Wege aus der Enttäuschung

Durch Selbstreflexion kannst Du lernen, mit Enttäuschungen besser umzugehen. Diese 5 Schritte helfen Dir dabei:
 

1. Akzeptiere Deine Enttäuschung

Du bist enttäuscht, weil die Dinge nicht so gelaufen sind, wie Du es Dir vorgestellt hast. Du bist enttäuscht vom Verhalten einer anderen Person. Oder Du bist sogar von Dir selbst enttäuscht, weil Du Deine eigenen Erwartungen nicht erfüllt hast. All das ist völlig in Ordnung und kommt im Leben immer wieder vor. Meist wird die Enttäuschung noch von weiteren Emotionen begleitet, wie Trauer, Wut, Frust und Kränkung.

Diese Gefühle darfst Du zulassen, denn sie sind im ersten Moment ganz normal. Nimm sie bewusst, achtsam und wertungsfrei wahr. Überlege, wie Du Dich fühlst und warum Dich die Situation so aufwühlt. Akzeptiere die Enttäuschung für den Augenblick. Nach einer Weile solltest Du jedoch wieder nach vorne schauen und die negativen Emotionen hinter Dir lassen.
 

2. Lasse Deine Gefühle raus

Enttäuschungen und die damit verbundenen negativen Gefühle in Dich hineinzufressen, macht Dich nur unglücklich und auf die Dauer verbittert über die Ungerechtigkeiten des Lebens. Deshalb lasse Deiner Enttäuschung freien Lauf. Entweder sprichst Du die betroffene Person direkt an, suchst Dir jemand anderen zum Reden oder schreibst Dir alles von der Seele.

Nimm ein Blatt Papier und fasse all Deine Gefühle und Gedanken in Worte. Wenn Du Dir das Geschriebene noch einmal durchliest, wirst Du vielleicht sogar einiges anders sehen und erkennen, wo Deine eigenen Erwartungen zu hoch waren. Vielleicht hast Du Deine eigenen Werte und Ansprüche auf die andere Person projiziert und verstehst nun, dass ihr eben doch unterschiedliche Ansichten habt. Das Aufschreiben nimmt Dir auf der einen Seite die Wut und den Frust, die in Dir brodeln, auf der anderen Seite hilft es bei der Selbstreflexion. Anschließend kannst Du den Zettel vernichten und damit die Enttäuschung loslassen.

3. Finde das Positive

Reflektiere und hinterfrage, warum Du überhaupt so enttäuscht bist. Hast Du Dir vielleicht zu große Hoffnungen gemacht? Hast Du die Welt durch eine rosarote Brille gesehen? Hast Du eine andere Person falsch eingeschätzt? Bei genauerer Betrachtung ergeben sich vielleicht Hinweise, die Dir schon vorher hätten auffallen können, die Du Dir jedoch schöngeredet hast. In dem Fall öffnet Dir die Enttäuschung die Augen und verhilft Dir zu positiven Veränderungen, die Dich glücklicher und zufriedener machen.

So kann eine plötzliche Kündigung die Chance für einen Neustart sein, denn eigentlich war der Job sowieso zu stressig und hat Dich viel Kraft gekostet. Eine Trennung ist vielleicht genau der nötige Schlussstrich, um eine Beziehung zu beenden, die eigentlich schon länger gekriselt hat. Auch wenn es im ersten Moment schwerfällt, in der Enttäuschung etwas Positives zu sehen: Gib Dir ein wenig Zeit, und Du wirst überraschende Erkenntnisse darüber gewinnen, was Dir im Leben wirklich wichtig ist.
 

4. Erkenne den Sinn

Du wurdest gerade gekündigt, hast eine Absage für Deinen Traumjob erhalten, Du wurdest vom Partner hintergangen und musst die Trennung verarbeiten – es gibt viele Situationen, in denen wir enttäuscht sind und den Schmerz der Zurückweisung erst verarbeiten müssen. Doch nichts im Leben passiert ohne Grund, und wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.

Vielleicht hast Du die Jobabsage bekommen, weil Dir bald noch eine viel bessere Aufgabe angeboten wird. Vielleicht hat die Trennung den Sinn, dass Du Deine wahren Bedürfnisse erkennst und Dich endlich frei entfalten kannst. Vielleicht wartet auch die wirklich wahre Liebe auf Dich. Deshalb lass Dich von der Enttäuschung nicht zu sehr runterziehen. Hake das Kapitel ab und freue Dich auf die wunderbaren Dinge, die Dir das Leben noch zu bieten hat.
 

5. Gewinne Stärke

Natürlich fühlst Du Dich anfangs als Opfer, dem Unrecht widerfahren ist. Doch wie eingangs schon erwähnt, hängt eine Enttäuschung von Deiner eigenen Erwartungshaltung ab. Nicht die ganze Welt hat sich gegen Dich verschworen, sondern Du hast Dein Weltbild an Deine Erwartungen angepasst – und das wurde nun zerstört.

Daraus kannst Du für die Zukunft lernen und die Enttäuschung als wertvolle Erfahrung mitnehmen. Statt Dich in der Opferrolle auszuruhen, sammle aus der Enttäuschung neue Stärke und lass die Verbitterung hinter Dir. Dafür gewinnst Du an Lebenserfahrung und Weisheit, die Dich vor neuen Fehleinschätzungen bewahren.


Nutze Enttäuschungen also, um Dich selbst besser kennen zu lernen. Denn Selbstreflexion ist der Weg, um Groll und Verbitterung zu überwinden. Durch jede Enttäuschung erfährst Du mehr über Dich und Deine Erwartungen an Dein Umfeld. Für die Zukunft kannst Du Deine Erwartungshaltung anpassen oder umsichtiger werden, wenn andere Menschen den Erwartungen nicht nachkommen. 

Video: So verarbeitest Du erlebtes Unrecht

Dr. Silke Brand ist Diplompsychologin und Expertin für den Umgang mit vergangenem Unrecht. Sich von der Vergangenheit zu lösen, kann schwierig sein, aber in diesem Video erfährst Du, wie Du damit beginnen kannst. 

Keine Erwartungen, keine Enttäuschung?

Solltest Du nun gar keine Erwartungen mehr haben, um nicht mehr enttäuscht zu werden? Nein! Auch das wäre eine von Enttäuschung geprägte Haltung. Schließlich sollst Du nach wie vor die Hoffnung haben, dass Du Dich auf Menschen verlassen kannst, dass Du eine neue Stelle bekommst oder dass Du eine neue Liebe findest.

Ohne Hoffnung ist ein erfülltes und glückliches Leben unmöglich. Entscheidend ist, dass Du realistische Erwartungen hegst und dass Du für den Fall, Deine Wünsche erfüllen sich nicht, innerlich gelassen reagierst. Dabei kann es sehr hilfreich sein, zu hohe Erwartungen von vornherein loszulassen und eine flexible Haltung einzunehmen.
 

Wie werde ich zu hohe Erwartungen los?

Der erste Schritt ist ganz einfach: Wechsle die Perspektive. Wie fühlt sich das an, wenn andere etwas von Dir erwarten? Spürst Du den Druck? Macht es dann noch Freude, dem Wunsch eines anderen nachzukommen? Eher nicht.

Warum tust Du Dir Erwartungen eigentlich an? Sie führen häufig in die Enttäuschung. Freue Dich lieber, wenn ein Wunsch von Dir ganz ohne Aufforderung erfüllt wird. Meist sind Menschen freigiebiger, wenn sie keinen Druck verspüren. Lasse Dich überraschen, was unerwartet zu Dir kommt.

Diese Erwartungen solltest Du sofort loslassen:

  • dass etwas oder jemand perfekt ist.
  • dass jemand weiß, was Du jetzt brauchst, ohne dass Du es mitteilst.
  • dass andere genau die gleichen Wertmaßstäbe haben wie Du.
  • dass andere Menschen Dich glücklich machen.
  • dass Freunde oder Familie immer die gleiche Meinung haben wie Du.

Wie gehe ich mit Menschen um, die mich enttäuscht haben?

Wurdest Du von Menschen enttäuscht, die Dir sehr nahestehen, fällt es oft schwer, die Enttäuschung einfach wegzustecken und weiterzumachen, als wäre nichts geschehen. Deine negativen Emotionen solltest Du nicht in Dich hineinfressen, sondern kommunizieren. Suche das Gespräch und sprich Deine Enttäuschung sachlich und reflektiert an, wenn Dir die andere Person am Herzen liegt. Nur so kann gegenseitiges Verständnis aufgebaut werden.

Enttäuschungen im Kollegenkreis oder weiteren Bekanntenkreis sind hingegen leichter zu verzeihen. Sie passieren nun einmal, da nicht alle Menschen dieselben Wertvorstellungen haben und jeder andere Anforderungen an seine Mitmenschen stellt. Hier trifft uns eine Enttäuschung meist weniger hart und wir verarbeiten sie schneller. Außerdem können wir den Kontakt zu Menschen, deren Verhalten nicht unseren Erwartungen entspricht, auf das Nötigste beschränken oder ihnen ganz aus dem Weg gehen.

Wirst Du in einer Beziehung oder Freundschaft immer wieder von einer Person enttäuscht, ist es manchmal ebenfalls besser, getrennte Wege zu gehen – auch wenn die Entscheidung schwerfällt. Deine Freundin ist nie für Dich da, wenn Du sie brauchst? Dann hat diese Freundschaft vielleicht keinen Bestand.

Du bist immer wieder vom Verhalten Deines Partners enttäuscht? Dann liegen eure Wertvorstellungen vielleicht zu weit auseinander – sofern Deine Erwartungshaltung nicht unrealistisch ist. Manchmal bringen uns Enttäuschungen zum Nachdenken und Reflektieren, manchmal mit dem Ergebnis, dass uns eine Veränderung zufriedener macht. Denn wie sagte Vera F. Birkenbihl so schön: „Wenn Dich jemand enttäuscht, dann bedanke Dich. Schließlich ist eine Enttäuschung das Ende einer Täuschung.“

 

Wie kommuniziere ich Enttäuschung?

Wer gerade bitter enttäuscht wurde, neigt gerne dazu, der anderen Person Vorwürfe zu machen. Das führt jedoch schnell zum Streit, wenn sich die andere Person keiner Schuld bewusst ist – schließlich ist es die Projektion Deiner eigenen Erwartungen, die zu Deiner Enttäuschung geführt hat. In einer Partnerschaft, Freundschaft, in der Familie oder in der Arbeit solltest Du dennoch offen Deine Enttäuschung kommunizieren. Dabei helfen Dir folgende Tipps:

1. Reflektieren

Reflektiere vor dem Gespräch, warum Du so enttäuscht bist. Was hast Du erwartet? Welche Wertvorstellungen wurden verletzt? Stellst Du zu hohe Anforderungen? Erkenne die Ursache für Deine Enttäuschung und akzeptiere sie.

2. Keine Erwartungen

Gehe ohne Erwartungshaltung in das Gespräch. Nutze es einfach als Möglichkeit, Dir Deine Enttäuschung von der Seele zu reden, ohne vom anderen eine bestimmte Reaktion, eine Änderung des Verhaltens oder gar eine Entschuldigung zu erwarten.

3. Keep cool

Bleibe im Gespräch ruhig und lass Dein Gegenüber ebenfalls seine Sicht der Dinge kommunizieren. Selbst wenn keine Reaktion kommt: Akzeptiere auch das und fordere keine Diskussion heraus. Das führt nur zu noch mehr Frust auf Deiner Seite.

4. Ich-Botschaften

Formuliere Dein persönliches Anliegen als Ich-Botschaft. Ein Beispiel: „Ich bin enttäuscht, weil ich dachte, wir verbringen das Wochenende zusammen.“ So gibst Du niemandem die Schuld und zeigst, dass Du Deine Emotionen reflektierst. Wie Du es besser nicht formulieren solltest: „Du hast mich enttäuscht, weil Du Dich lieber mit Deinen Freunden treffen wolltest.“ Mit Vorwürfen provozierst Du nur einen Streit, der zu noch mehr Frustration führt.

Es macht wenig Sinn, Deinem Gegenüber Fehlverhalten vorzuwerfen, denn es liegt einzig an Deinen zu hohen oder gar unrealistischen Erwartungen, dass Du nun enttäuscht bist. Und genau das gilt es reflektiert zu äußern, um Deine Enttäuschung zu verarbeiten und der anderen Person klar zu machen, warum Du so reagierst.

 

    Wie lange dauert es, eine Enttäuschung zu überwinden?

    Um eine Enttäuschung zu überwinden, ist es sicherlich notwendig eine gewisse Zeit im Gefühl der Traurigkeit und Wut zu bleiben. Gefühle sollten niemals unterdrückt, sondern immer anerkannt und ausgelebt werden. Wie lange diese Phase dauert, dafür gibt es keinen Richtwert. Es hängt von Dir ab, wann Du Dich bereit fühlst, die schlechten Gefühle wieder loszulassen.

    Vielleicht musst Du Dich eine Zeit lang zurückziehen, um Deine Wunden zu lecken. Doch lenke Dich zwischendurch immer wieder von Deinem Schmerz ab. Triff Deine Freunde oder gönne Dir selbst etwas Gutes. Dies schenkt Dir wieder Kraft – und nach und nach wirst Du Dich besser fühlen.
     

    Ich werde die Enttäuschung nicht los - wann sollte ich mir Hilfe holen?

    Bei gravierenden Enttäuschungen kann es sein, dass Du allein nicht mehr aus Deinen Gefühlen herausfindest. Dann solltest Du Dir professionelle Hilfe holen. In unserem Kurs zeigt Dir Dr. Silke Brand Strategien zur Bewältigung und hilft Dir dabei, Deine Enttäuschung zu verstehen und eine andere Perspektive einzunehmen.

    Daran erkennst Du, dass Du Unterstützung brauchst:

    • Es fällt Dir schwer, Deine Emotionen im Griff zu halten. Du hast Wutausbrüche bei geringsten Anlässen oder fängst leicht an zu weinen.
    • Die Enttäuschung beherrscht Dein ganzes Denken und Du drehst Dich im Kreis.
    • Dinge, die Du früher gerne gemacht hast, bereiten Dir keine Freude mehr.
    • Du bist unmotiviert und antriebslos.
    • Deine Lieben leiden unter Deiner Fixierung auf Deine Enttäuschung.
    • Du hast Schlafprobleme, keinen Appetit oder Essanfälle.
    • Du fühlst Dich erschöpft und hast Rücken- oder Kopfschmerzen.

    Jeder Mensch reagiert anders, doch solltest Du einige dieser Anzeichen bei Dir beobachten, dann hole Dir einen Profi, der Dir hilft Deine Enttäuschung zu überwinden.

     

    Was mache ich, wenn ich andere enttäuscht habe?

    Manchmal ist es Dein eigenes Verhalten, das andere Menschen enttäuscht: Du gehst lieber auf eine lange geplante Party, statt mit Deinem Partner zu Hause einen netten Abend zu verbringen. Du hast Dich seit Wochen nicht mehr bei Deinen Eltern gemeldet und gefragt, wie es ihnen geht. Deine beste Freundin hätte dringend jemanden zum Reden gebraucht, doch Du hattest keine Zeit für sie. Oft enttäuschen wir nahestehende Menschen unbewusst und es tut uns im Nachhinein leid. Dann ist eine aufrichtige Entschuldigung angebracht.

    Doch nicht immer musst Du Deinem schlechten Gewissen nachgeben. Jeder Mensch erlebt auf der einen Seite hin und wieder eine Enttäuschung, enttäuscht jedoch genauso andere Menschen durch das eigene Verhalten. Genauso wenig, wie andere unsere Gedanken lesen können, können wir deren Gedanken und Erwartungen an uns ahnen. Andere zu enttäuschen gehört zum Leben eben dazu, denn niemand ist ohne Fehler.

    Es gehört sogar zum Erwachsenwerden und zum Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins, manchmal die Erwartungen anderer zu enttäuschen. Handelst Du beispielsweise immer nach den Erwartungen Deiner Eltern, fällt es Dir schwer, Dein eigenständiges Leben nach Deinen eigenen Wertvorstellungen zu führen. Auch einer zu hohen Erwartungshaltung von Vorgesetzten an Deine Arbeitsleistung solltest Du Dich zu Deinem eigenen Wohl widersetzen, wenn Du dadurch zu viel Stress hast und Dich unter Druck gesetzt fühlst.

    Engt Dich Dein Partner zu sehr ein und lässt Dir keine Freiheiten, stellt er zu hohe Anforderungen, denen Du nicht gerecht werden musst. Dann sollte Dich auch kein schlechtes Gewissen plagen, denn die Enttäuschung kommt nicht durch Dein Fehlverhalten, sondern durch die überhöhte Erwartungshaltung der anderen Person zustande.

    Es gibt also viele Situationen, in denen es wichtig ist, für Deine eigenen Bedürfnisse einzustehen und die Erwartungen anderer nicht zu erfüllen. Deshalb hilft auch hier zu reflektieren: Hast Du jemanden enttäuscht, der unrealistische Erwartungen an Dich hatte, und Du hast einfach Deine Grenzen aufgezeigt? Oder hast Du jemanden durch eine unachtsame Bemerkung oder Tat enttäuscht und kannst die Enttäuschung nachvollziehen? Je nach Situation entscheidest Du selbst, ob eine Entschuldigung angebracht ist.