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Kalender Aktualisiert: 17. Oct 2023

Was bedeutet Body Positivity?

Body Positivity bedeutet, eine positive Einstellung zum eigenen Körper zu haben, aber auch andere Erscheinungsbilder zu akzeptieren, wie sie sind. Zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein – Wertungen dieser Art, das sogenannte Bodyshaming, sollen durch die Body Positivity Bewegung abgeschafft werden.

Denn jeder Körper ist gut, so wie er ist. In den USA ist die Bewegung schon seit Jahrzehnten aktiv, um die Körperwahrnehmung zu mehr Akzeptanz zu bringen und dem Schlankheitswahn, der uns durch die Medien aufgezwungen wird, ein Ende zu bereiten.

Body Positivity findet auf zwei Ebenen statt: in der Selbstakzeptanz und der Akzeptanz anderer, die vielleicht nicht unserem Schönheitsideal entsprechen. Denn oft bilden wir uns auf den ersten Blick sofort eine Meinung über andere Menschen und stecken sie aufgrund ihres Aussehens in eine Schublade. Dabei sagt die Körperform nichts über den Charakter eines Menschen aus.

In erster Linie geht es jedoch um die Selbstliebe, denn nur wer sich und seinen eigenen Körper liebt, kennt seinen Selbstwert und geht selbstbewusst durchs Leben. Die Message der Body Positivity ist deshalb ganz klar: Lerne Dich zu lieben, wie Du bist, und höre auf, einem unerreichbaren Ideal hinterherzurennen, das Dich in die Selbstzerstörung und Selbstsabotage treibt.

Warum ist Body Positivity wichtig?

In der heutigen Zeit, in der alles nur noch nach Perfektion und Schönheitsidealen strebt, ist Body Positivity wichtiger denn je. Denn die Sozialen Medien und die Werbung gaukeln uns ein verzerrtes Bild der Realität vor.

Influencer erschummeln sich durch Filter und Bildbearbeitung eine glattere Haut, weniger Pimentflecken und eine schlankere Figur und vermitteln dadurch das Bild von Perfektion, das von der Wahrheit jedoch weit entfernt ist. Wer die vermeintliche Schönheit mit sich selbst vergleicht, bekommt zwangsläufig Komplexe und Selbstzweifel.

Das fängt schon in der Pubertät an, wenn sich der Körper verändert. Viele fühlen sich dann unwohl in ihrer Haut, weil sie sich erst selbst finden müssen. Kommt dann noch der Druck von außen hinzu oder ein unbedachter Kommentar, leidet schnell das Selbstbewusstsein.

Heutzutage findet sich fast die Hälfte der Jugendlichen zu dick, vor allem Mädchen. Nicht selten führt die Unsicherheit zu Essstörungen, Minderwertigkeitskomplexen und einem krankhaften Streben nach Perfektion. Body Positivity will deshalb auch Heranwachsenden den Druck nehmen und aufzeigen, dass Rundungen völlig normal und liebenswert sind.

Der Trend zu Body Positivity und Diversity hat in den vergangenen Jahren bereits einiges bewegt. Modestrecken zeigen Curvy Models, die Werbung lässt Produkte von normalen Menschen präsentieren, diverse Models sind überall gefragt. Die Schönheitsideale, die unser Körpergefühl jahrzehntelang geprägt haben, beginnen zu bröckeln und machen Platz für ein völlig neues Selbstwertgefühl.

Weil Du schön bist, genauso wie Du bist!

Vielen Menschen fällt es schwer, sich und ihren Körper anzunehmen.

Wenn auch Du tendenziell Deinen Körper kritisch betrachtest, dann hat Tanja Peters 5 Tipps für Dich, wie Du achtsamer und liebevoller Dir selbst gegenüber wirst. 

Wie bekomme ich eine positive Einstellung zu meinem Körper?

Eine positive Einstellung zu Deinem Körper kannst Du lernen. Body Positivity ist ein Prozess, bei dem Du Schritt für Schritt Deinen Körper lieben lernst, mit all seinen Fehlern, Macken, Kurven, Fältchen und Narben. Mit diesen Tipps verliebst Du Dich Tag für Tag mehr in Dich und Dein Erscheinungsbild:


1. Sieh das Positive

Du kannst vermutlich eine ganze Liste an Dingen aufzählen, die Du an Deinem Körper nicht magst. Es gibt jedoch auch so viel Schönheit an Dir, die Du nicht erkennst, weil Du Dich nur auf die störenden Dinge konzentrierst. Du hast ein paar Speckröllchen? Na und? Dafür hast Du wunderschöne Haare. Du hast ein bisschen Cellulite? Egal, das haben Millionen andere auch. Viel wichtiger ist doch Dein freundliches Lächeln. Schau Dich einmal genau an und ignoriere alles, womit Du bisher unzufrieden warst. Fokussiere Dich nur auf die schönen Dinge, denn davon gibt es weit mehr.


2. Außenwahrnehmung

Der Schlankheitswahn kommt aus Dir selbst. Du fühlst Dich zu dick und nicht attraktiv genug, dabei sehen Dich Außenstehende völlig anders. Die Makel, die Dir den Tag vermiesen, fallen anderen gar nicht auf. Dafür sehen sie Dein Lächeln und Deine positive Ausstrahlung, lieben Deinen Charakter, schätzen Deine Zuverlässigkeit. Deshalb lass Dir von Freunden aufzählen, was sie an Dir schätzen. Dann siehst Du Dich auch mit ganz anderen Augen.


3. Ignoriere Äußerlichkeiten

Du bist weit mehr als nur Deine äußere Hülle. Vielleicht hast Du ein paar Kilo zu viel auf den Hüften, dafür bist Du gesund, ein liebenswerter Mensch, hast viele Talente. Machen Dich ein paar Kilo weniger zu einem besseren Menschen? Nein. Also lass Dir vom ewigen Wunsch nach Optimierung nicht die Lebensfreude nehmen. Ignoriere die Äußerlichkeiten und konzentriere Dich mehr auf das, was dahintersteckt.


4. Sei dankbar

Betrachte Dich einmal nicht im Spiegel und geh stattdessen in Dich. Überlege, was Dein Körper bisher schon alles geleistet hat. Vielleicht hast Du eine Krankheit überwunden, Verletzungen überstanden, Kinder bekommen, Leistungssport betrieben, Anstrengungen bewältigt. Du konntest Dich immer auf Deinen Körper verlassen, in guten wie in schweren Zeiten. Deshalb sei dankbar für alles, was ihr beide bisher erlebt habt.


5. Vergleiche Dich nicht

Niemand ist perfekt, auch die wunderschönen Idole nicht, die Dich schlank und faltenfrei mit strahlend weißen Zähnen von Werbeplakaten oder aus den Sozialen Medien anlachen. Jeder hat seine Makel, und gerade die machen auch Dich so einzigartig. Deshalb höre auf, Dich mit anderen zu vergleichen und Dich für nicht gut genug zu halten. Du bist anders, aber ein ebenso wertvoller Mensch – und Du bist gut, wie Du bist.


6. Ignoriere Kommentare

Außerdem solltest Du negative Kommentare nicht zu sehr an Dich heranlassen. Denn merke: Wer beleidigende Äußerungen macht, ist mit sich selbst nicht im Reinen und lässt diese Unzufriedenheit an anderen aus. Das betrifft Dich übrigens auch selbst: Kommentare oder Komplimente über die Figur anderer solltest auch Du vorab überdenken. Hat jemand auffallend abgenommen? Dann thematisiere nicht das Körpergewicht, sondern mach lieber ein Kompliment zur positiven Ausstrahlung.
 
Vielen hilft es, sich aus den Sozialen Medien zurückzuziehen oder Menschen zu folgen, die für Body Positivity stehen. Sie können Vorbilder sein, damit Du lernst, Dich in Deinem eigenen Körper wohl zu fühlen. Denn genau das ist das Ziel: Solange Du Dich wohlfühlst und gesund bist, ist Dein Äußeres Nebensache.