Beziehungsunfähig - was steckt wirklich dahinter?
Laut Forschung haben 30 bis 40 Prozent der Menschen einen „unsicheren Bindungsstil“, völlig unabhängig, welcher Generation sie angehören. Warum es mit einer langfristigen Bindung einfach nicht klappen will, kann viele psychologische Gründe haben. In der Regel stehen diese mit der eigenen Kindheit in Verbindung und nicht mit der gegenwärtigen Situation. Diese Ursachen können hinter einer Beziehungsunfähigkeit stecken:
1. Zu viel Druck
Ein Großteil der Singles hat das Problem, sich zu sehr eine Beziehung zu wünschen. Doch die verzweifelte Suche nach dem Partner fürs Leben kann oft genau das Gegenteil bewirken: Dass sich eine neue Bekanntschaft gedrängt fühlt oder dass immer wieder unpassende Partner ausgewählt werden. Dann liegt das Scheitern nicht an einer Beziehungsunfähigkeit, sondern vielleicht am zu großen Druck endlich einen Partner fürs Leben zu finden.
2. Ein geringes Selbstwertgefühl
Ein mangelndes Selbstwertgefühl bringt manche Menschen dazu, Angst vor einer Bindung zu entwickeln. Sie haben das Gefühl, nicht liebenswert genug zu sein und ohnehin keinen Partner halten zu können. Die Folge: Sie ziehen sich immer mehr zurück.
3. Gesellschaftliche Konventionen
Andere werden von der Denkweise getrieben, nur mit einem Partner überhaupt etwas wert zu sein, und stürzen sich immer wieder in eine Beziehung zu einem Partner, der nicht zu ihnen passt.
4. Erwartungsangst
Zu hohe Erwartungen an eine Partnerschaft, z.B. durch die vorgelebte „perfekte“ Ehe der Eltern, sind oft der Grund für das vorzeitige Scheitern einer Beziehung. Auch die Angst davor, der Partner habe zu hohe Erwartungen an einen selbst, kann einengen und zum Ausbruch aus der Beziehung führen.
5. Verlustangst
Die Angst vor dem Verlust des Partners kann ebenfalls ein Hinderungsgrund sein, sich auf eine Beziehung einzulassen. So paradox es auch klingt: Viele befürchten bereits am Anfang einer Beziehung, vom Partner verletzt oder verlassen zu werden. Um sich diesen Schmerz zu ersparen, schotten sie sich emotional ab und gehen auf Distanz, statt gemeinsam eine schöne Zeit zu erleben.
6. Angst, nicht mehr eigenständig zu sein
Ebenfalls weit verbreitet ist die Angst, in einer Partnerschaft die Autonomie zu verlieren. Selbstbewusste, eigenständige Menschen neigen gerne dazu, den eigenen Lebensstil als gesetzt anzusehen, in den sich ein Partner einfügen muss. Dann wird die Suche nach dem passenden Deckel zur Mission Impossible, denn ohne Kompromisse und eine gewisse Anpassung an den Partner funktioniert eine Beziehung einfach nicht.
7. Persönlichkeitsprobleme
Bei Menschen, die sich gerne unter dem Vorwand „beziehungsunfähig“ von einem Partner zum nächsten hangeln, ist häufig ein starker Unwille zu finden, sich mit der eigenen Psyche auseinander zu setzen. Bevor die Beziehung zu kompliziert wird und der Partner den wunden Punkt findet, verabschieden sie sich lieber schnell wieder. Dabei liegt auch hier oft ein Erlebnis aus der Vergangenheit zugrunde, dem sie sich nicht stellen wollen. Besonders problematisch sind Beziehungen mit Narzissten.
8. Bindungsangst
Und dann gibt es eben auch diejenigen, die eine Bindungsangst haben und eine Beziehung anfangs toll finden, doch sobald es zu Verbindlichkeiten kommt, treten sie den Rückzug an. Dazu reicht schon ein Besuch bei den Eltern des Partners, das Zusammenziehen in eine gemeinsame Wohnung oder der Gedanke an die Familienplanung. Bindungsangst ist oft der Grund dafür, wenn jemand vor der Hochzeit kalte Füße kriegt.