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Kalender Aktualisiert:08. Sep 2025

Was versteht man unter einer On-Off-Beziehung?

Unter einer On-Off-Beziehung versteht man eine instabile Beziehung, bei der sich die beiden Partner voneinander trennen, um kurz darauf wieder zusammenzukommen – und das immer wieder. Wer sich auf eine On-Off-Beziehung einlässt, begibt sich damit in einen Teufelskreis zwischen Hoffnung und Schmerz.

Aber selbst in dieser Hoffnung, dass es diesmal für immer halten wird, schwingen Zweifel mit. Du kannst Dich deshalb nie so ganz auf die Beziehung einlassen, denn mit jeder weiteren Enttäuschung, mit jedem weiteren Streit schwindet die Hoffnung auf Besserung und Du durchlebst erneut den schmerzhaften Liebeskummer.

 

Was steckt hinter einer On-Off-Beziehung?

Fragt man die beiden Personen, die miteinander eine On-Off-Beziehung führen, ist es wohl Liebe und eine einzigartige Anziehung, die die beiden nicht voneinander loskommen lässt. Doch meist stecken nicht die tiefen Gefühle füreinander dahinter, sondern ein unsicheres Bindungsverhalten. Das wurde meist bereits in der Kindheit erlernt, beispielsweise durch Abwesenheit, Liebesentzug oder eine toxische Beziehung der Eltern.

Oft führen Bindungsängste dazu, dass sich einer von beiden Partnern nicht langfristig an die andere Person binden will. Sobald es in der Beziehung zu eng wird oder der nächste Schritt ansteht, ergreifen sie die Flucht, um sich wieder mehr Freiraum zu schaffen. Genauso können auch die Angst vor dem Alleinsein und Verlustängste Ursachen sein, warum sich Menschen lieber mit einer On-Off-Beziehung begnügen, als alleine durchs Leben zu gehen.

Trifft ein Mensch mit Bindungsangst auf einen mit Verlustängsten, beginnt das Hin und Her zwischen Nähe und Distanz.
Ein weiterer Grund kann sein, dass einer von beiden ein Narzisst ist, der seine Spielchen mit der anderen Person spielt und eine emotionale Abhängigkeit aufbaut, die er nach Lust und Laune kontrolliert und manipuliert.

 

Hat eine On-Off-Beziehung eine Chance?

Es gibt durchaus Paare, die seit Jahrzehnten in einer On-Off-Beziehung leben und sich damit gut arrangiert haben. Dann müssen aber beide mit der Situation zufrieden sein und beide so emotional gefestigt, dass eine Trennung sie nicht immer wieder in ein tiefes Tal stürzt. In den meisten Fällen leidet jedoch eine Person weit mehr unter dem Auf und Ab der Emotionen als die andere. Dann hat die ewige Unsicherheit langfristig keine Zukunft.

Natürlich sollte Liebe die Grundlage für eine glückliche Beziehung sein. Doch manchmal reicht Liebe alleine eben nicht aus. Gemeinsame Ziele, ähnliche Interessen und Wertevorstellungen sind ebenso wichtig. Solche gemeinsamen Visionen fehlen jedoch oft in On-Off-Beziehungen.

Oft wollen die einzelnen Partner unterschiedliche Dinge im Leben und geben auch der Beziehung einen unterschiedlichen Stellenwert. Dann investiert einer von beiden mehr in die Beziehung als der andere und hat keine Chance langfristig glücklich zu sein.

 

Ist eine On-Off-Beziehung toxisch?

Eine On-Off-Beziehung kann toxisch sein, ist es jedoch nicht immer. Es gibt toxische On-Off-Beziehungen, die auf emotionaler oder finanzieller Abhängigkeit basieren, und bei denen einer von beiden unterdrückt und manipuliert wird. Es gibt jedoch durchaus Paare, die sich in ihrer On-Off-Beziehung auf Augenhöhe begegnen und offen miteinander kommunizieren.

Auch gibt es Paare, die bereit sind, für die Liebe zu kämpfen und die eigenen Bindungsmuster therapeutisch zu hinterfragen. Dann kann aus der On-Off-Beziehung durchaus auch eine stabile Partnerschaft wachsen.

 

Welche Folgen hat eine On-Off-Beziehung?

Eine On-Off-Beziehung wirkt sich auf Deine mentale Gesundheit aus. Der ewige Wechsel aus Nähe und Distanz zehrt an Deinen Kräften. Er setzt Dich unter chronischen emotionalen Stress, was langfristig zu Depressionen führen kann. Auch Dein Selbstbewusstsein leidet darunter.

Du wirst unsicher, stellst deinen Selbstwert bei jeder Trennung aufs Neue infrage und setzt ihn immer weiter herab mit jedem Mal, bei dem Du dem anderen seine Fehler wieder durchgehen lässt und verzeihst. Immer wieder übergehst Du Deine eigenen Bedürfnisse, was Deiner Psyche auf die Dauer nicht guttut. 

 

Wann ist es Zeit, die On-Off-Beziehung endgültig zu beenden?

Es gibt verschiedene Anzeichen, die Dir zeigen, dass es besser ist, die Beziehung endgültig zu beenden. Hier einige Beispiele:

  • Wenn einer von beiden mehr in die Beziehung investiert und emotional mehr daran hängt als der andere, hat das ewige On und Off keinen Sinn. Denn dann wird es immer wieder zu Enttäuschungen und Trennungen kommen, die sich mit der Zeit massiv auf Deine mentale Gesundheit auswirken.
  • Ihr habt nicht die gleiche Zukunftsvision. Vielleicht möchtest Du Kinder, er nicht. Vielleicht strebst Du nach einer sicheren Partnerschaft, er findet das ständige On-Off hingegen ganz reizvoll. 
  • Geht der Partner immer wieder fremd und setzt dadurch die Beziehung aufs Spiel, ist keine Vertrauensbasis vorhanden, auf der eine gemeinsame Zukunft aufgebaut werden kann. 
  • Einen ganz klaren Schlussstrich solltest Du ziehen, wenn Dir das ewige Hin und Her gesundheitlich zusetzt. Wenn der Schmerz größer ist als das Glücksgefühl in den guten Zeiten, solltest Du endlich loslassen. 

 

Wie beendet man eine On-Off-Beziehung?

Um eine On-Off-Beziehung endgültig zu beenden, solltest Du Dir Deine wahren Bedürfnisse ganz deutlich machen und absolut ehrlich mit Dir sein. Keine falschen Hoffnungen mehr, dass alles beim nächsten Mal besser wird, sondern absolute Ehrlichkeit zu Dir selbst. Diese Tipps können Dir dabei helfen:
 

1. Reflektieren

Reflektiere Deine Gefühle, den Ist-Zustand und die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemals etwas verbessern wird. Was erwartest Du von einer Beziehung? Was erwartest Du von Deinem Partner oder der Partnerin? Wie geht es Dir in der Beziehung? Was hält Dich in der Beziehung? Erkennst Du wiederkehrende Muster? Schreib Dir die Erkenntnisse in ein Notizbuch auf, damit Du sie jederzeit nachlesen kannst, wenn Du wieder einmal über eine Versöhnung nachdenkst.


2. Realistisch bleiben

Mache Dir außerdem bewusst, dass Du all Deine Wünsche mit Deinem On-Off-Partner niemals so erleben wirst. Denn die Ons und Offs der Vergangenheit haben bereits gezeigt, dass sich nichts ändert. Die Konflikte, die ihr bisher nicht lösen konntet, werden ihr auch in Zukunft nicht lösen können.


3. Grenzen setzen

Setze ganz klar Deine Grenzen, welches Verhalten Du ab jetzt nicht mehr akzeptieren wirst. Wichtig dabei: Du musst diese Grenzen konsequent verteidigen und darfst nicht wieder nachlässig werden. 


4. Deine Bedürfnisse an erste Stelle setzen

Statt immer wieder auf die Bedürfnisse des anderen einzugehen und die eigenen zu vergessen, setzt Du ab jetzt Deine Bedürfnisse an erste Stelle. Du bist wichtig, und Du lässt Dich ab jetzt nicht mehr um den kleinen Finger wickeln.


5. Hilfe annehmen

Um Deine Bindungsproblematik besser zu verstehen, nimm therapeutische Hilfe an. Gemeinsam könnt ihr den Ursachen auf den Grund gehen, warum Du in dieser On-Off-Beziehung feststeckst. Außerdem kann Dir ein Coaching helfen, Deinen Selbstwert wiederzufinden und selbstbewusster für Deine Bedürfnisse einzustehen.


Um die Trennung durchzuziehen, brauchst Du Konsequenz und gerne auch ein bisschen gesunden Egoismus. Denn letzten Endes tut Dir die Achterbahnfahrt der Gefühle nicht gut, und Dein Wohl steht jetzt an erster Stelle.