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Kalender Aktualisiert: 16. Oct 2023

Die heilende Kraft des Rituals wiederentdecken

Das Ende einer Lebensphase, die Trennung vom Partner oder der Verlust eines geliebten Menschen ‒ Abschiede fallen den meisten von uns schwer. Und oft tragen wir den Schmerz und die Trauer noch lange mit uns, weil wir nur schwer einen Weg finden, wirklich abzuschließen.

Wie kann ich Trennungen gut verarbeiten? Wie mit Krisen und Wendepunkten in meinen Leben umgehen? Oder wie stelle ich die Weichen in meinem Leben bewusst um und gehe Veränderungen aktiv an? Wie werde ich unnötigen Ballast los?

In früheren Zeiten gab es für all diese Lebenseinschnitte Rituale: kleine Zeremonien, die stets nach einer bestimmten Ordnung abliefen. Was für uns moderne Menschen vielleicht nach Räucherstäbchen und seltsamen Tänzen klingt, ist richtig durchgeführt ein wahres Powerhouse. Denn Rituale können dabei helfen, Ungewissheiten und Stress aufzulösen sowie Krisen und Probleme zu bewältigen.

Rituale: mehr als ein Mentaltraining

Was sind Rituale, was hingegen Routinen? Und ist Meditation eigentlich auch ein Ritual? Im Gegensatz zu (Alltags)-Routinen wie zum Beispiel unser tägliches Zähneputzen oder der Kaffee am Morgen ist ein Ritual ein ganz bewusst durchgeführtes Geistestraining ‒ und nicht etwa eine schnell abgespulte Handlung! Denn indem wir uns regelmäßig und bewusst zentrieren, gewöhnen wir uns an einen anderen, neuen Geisteszustand und können diesen auch gezielt lenken.

Ein zentraler Unterschied zur Alltags-Routine ist also die Bewusstheit. Dabei hilft Dir ein sogenannter "Ritualrahmen", auch im überladenen Alltag einen angenehmen Rückzugsraum zu schaffen. Egal ob großes oder kleines Ritual: Rituale sind hochwirksam, weil wir durch sie ungeahnte Kräfte und bestärkende Impulse aktivieren können. Lore Galitz sagt: „Rituale wirken auch ganz tief ins Unbewusste!“

Webinar: angeleitete Ritualpraxis mit Lore Galitz

Kernstück des Gratis-Webinars ist die von Lore Galitz angeleitete Ritualpraxis „Die gütige Lichtreinigung“: eine liebevolle Auflockerung, mit der Du Dich öffnen und harte Verkrustungen bereinigen kannst. Mach es Dir bequem! Diese nur ca. 15 Minuten dauernde Ritualpraxis kannst Du auch als Aufmerksamkeitsübung gut in Deinen Alltag integrieren. Regelmäßig angewendet wird es Dir so leichter fallen, Altes loszulassen und Dich von Ängsten und Zweifeln zu befreien.

Lore Galitz sagt: „Lass all Deine Sorgen und Bedenken sowie die Enge des Egos und die Verkopftheit beiseite und gehe hinein in ein neues gelöstes Leben voller Freude und Liebe.“ Lore Galitz ist Religionspädagogin, gelernte Ritualmeisterin und -leiterin. Sie begleitet Menschen dabei, individuelle Rituale zu entwickeln, die dann im Alltag leicht durchgeführt werden können. Dabei bezieht sie die Kraft der vier Elemente ebenso ein wie uralte Symbole, die in unserer heutigen Zeit in Vergessenheit geraten sind.

 

"Loslassen mit der Kraft der Rituale": Gratis-Webinar mit Lore Galitz. Mit angeleiteter Ritualpraxis

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6 Impulse für kleine Rituale zum Loslassen & Abschied nehmen

1.  Zum Abschied die Hand geben

Lore Galitz sagt: Um etwas wirklich loslassen zu können, müssen wir ein letztes Mal Verbindung aufnehmen. Stark vereinfacht: Um einen Gegenstand, den wir nicht mehr in der Wohnung haben wollen, auszusortieren, müssen wir ihn auch noch mindestens einmal in die Hand nehmen. Bei manchen Abschieden geht das nicht, beispielsweise, wenn wir einen geliebten Menschen verloren haben. Dann helfen Rituale jedoch dabei, diese Erfahrung bewusst zu spüren: zum Beispiel durch die Kraft der Zeremonie, durch Erinnerungen und durch Symbole, die für das Verlorene stehen. 

2.  Gutes behalten

Nicht alles, was beispielsweise in einer gescheiterten Beziehung war, ist schlecht. Gerade deshalb halten wir oft noch daran fest, da wir befürchten, wenn wir loslassen, könnten wir auch das Gute verlieren. Rituale helfen uns zu spüren, welcher Teil eines Lebensabschnitts oder einer Beziehung eine Last war und welcher Teil bei uns bleiben soll. Und am Ende eines Rituals können wir beispielsweise die gute Energie, die freigesetzt wurde, einfach einsammeln – und die schlechte wegschicken.

3.  Die Angst verlieren

Warum klammern wir uns oft so lange an eine Lebensphase, eine Sache oder eine Person? Ein Grund hierfür ist: Wir laufen innerlich weg, verdrängen den Verlust. Schreck und Angst vor dem endgültigen Schmerz hindern uns daran, einer Situation wirklich ins Auge zu schauen. Rituale bieten einen geschützten Rahmen, wir können uns hier in der vorgegebenen Ordnung sicher fühlen – und dem Abschied und allem, was damit verbunden ist ins Gesicht schauen.

4.  Fesseln sprengen

Gerade nach einer Trennung sind wir oft noch durch quasi unsichtbare Fesseln mit einer anderen Person oder Situation verbunden. Auch hier hilft die rituelle Erfahrung. Im Ritual können wir im wahrsten Sinne des Wortes die Fesseln sprengen, mit einer kraftvollen Geste verbindende Bänder zertrennen. Das Gefühl der plötzlichen Freiheit kann ein Schlüsselmoment sein, der Knoten platzt im wahrsten Sinne des Wortes – und wir haben uns von einer Verbindung, die wir nicht mehr haben wollen, befreit.

5.  Behutsam Abschied nehmen

In manchem Trennungen und vor allem auch beim Verlust einer geliebten Person ist es vor allem der Schmerz, der uns im Griff hat. Statt Dankbarkeit und Liebe empfinden wir allzu oft nur eine betäubende Trauer oder fühlen uns verloren und entwurzelt. Hier hilft es, wenn wir uns aktiv ablösen, uns behutsam verabschieden – wie wenn wir jemanden zum Bahnhof bringen und seinem Zug noch eine Weile hinterherschauen, bevor wir den Bahnsteig verlassen. Der Abschied wird hier mehr zu einem erlaubten Gehenlassen. Ein Ritual ist hier beispielsweise, Blumen in einen treibenden Fluss zu entlassen – und sie als Symbol für das, wovon man Abschied nehmen will, zu sehen. Wichtig ist hier vor allem in Situationen der großen Trauer die Begleitung durch einen Ritualmeister, der mit uns gemeinsam das Ritual vollzieht und auch zur Nachbereitung bei uns ist.

6.  Grundlegende Fragen finden und beantworten

Beim Thema Abschied unterscheidet Lore Galitz ganz explizit den Begriff „Loslassen“ – also von etwas Abschied nehmen, das nicht oder nicht mehr zu uns gehört – und „Loswerden“, also etwas, das eigentlich noch zu uns gehört, aktiv abzustoßen. Bei Letzerem sollten wir genau hinterfragen, warum wir es loswerden wollen. Denn erst dann gelingt es, wirklich loszulassen. Rituale helfen uns dabei zu sehen, was wirklich nicht mehr zu uns gehört – was wir loslassen zu können – und welche Fragen wir für uns noch beantworten müssen. 

Profilbild für Lore Galitz

Lore Galitz

Ritualmeisterin, Dozentin & Künstlerin

Lore Galitz ist Ritualmeisterin, Dozentin und Künstlerin. Als Coach und Autorin hilft sie Menschen, Aufgaben und Einschnitte im Leben – wie Loslassen, neu Beginnen oder Verluste überwinden – mit Hilfe von Ritualen leichter zu gestalten. Auf sinnsucher.de ist sie Expertin für Spiritualität und Rituale.