Warum bin ich süchtig nach Anerkennung?
Jeder will von anderen Menschen gemocht oder wenigstens geschätzt werden, denn das Grundbedürfnis nach Anerkennung ist in jedem von uns veranlagt. Manche Menschen brauchen jedoch wesentlich mehr Zuwendung und können ohne gar nicht leben. Ursachen für die Sucht nach Anerkennung:
1. Glücksgefühl als Droge
Werden wir für unsere Leistung gelobt, löst das in uns Glücksgefühle aus. Und weil das eben ein so unglaublich tolles Gefühl ist, wollen wir immer mehr davon. Deshalb kann Anerkennung für manche Menschen wie eine Droge wirken, für die sie alles tun würden. Diese Sucht führt jedoch direkt in die emotionale Abhängigkeit nach der Wertschätzung von anderen Menschen, die einen wahren Rauschzustand auslösen kann. Bleibt das erwartete Feedback jedoch aus, sinkt sofort die innere Zufriedenheit.
2. Geringes Selbstwertgefühl
Ursachen für eine Sucht nach Anerkennung sind ein geringes Selbstwertgefühl und fehlende Selbstliebe. Denn wer sich nur durch Bestätigung von außen wertvoll fühlt, leidet abseits des Rampenlichts unter einer ziemlichen Leere. Zufriedenheit, Erfüllung, Lebensglück – all das empfinden die Betroffenen nur, wenn die Scheinwerfer auf sie gerichtet sind. Sobald sie mit sich alleine gelassen werden, verschwindet das kurzzeitige Glücksgefühl und diese innere Leere breitet sich wieder aus. So entsteht ein ewiger Kreislauf, der emotional und körperlich ziemlich anstrengend sein kann.
Ein übermäßiges Bedürfnis nach Anerkennung wird meist schon im Kindesalter geprägt. Wer früher von den Eltern nur für besonders herausragende Leistungen gelobt wurde, fühlt sich auch als Erwachsener zur Höchstleistung angetrieben. Bei wem die Eltern besonders Wert auf Attraktivität und Außenwirkung gelegt haben, der wird sich auch später stark über Äußerlichkeiten definieren. Wer als Kind durch Liebesentzug bestraft wurde, strebt als Erwachsener in seinem gesamten Handeln nach Anerkennung.
3. Narzisstische Störung
Die Sucht nach Anerkennung kann sich bis zu einer Form von Narzissmus steigern, die vor allem Frauen betrifft. Hinweis auf eine weiblich-narzisstische Struktur ist das Gefühl, besonders großartig sein zu müssen, um gesehen und geliebt zu werden. Solche Frauen sind oft sehr attraktiv, erfolgreich in ihrem Job und stehen gern im Rampenlicht, doch ihre Selbstsicherheit kann sekundenschnell in Minderwertigkeitsgefühle kippen. Dann werten sie sich extrem ab und haben das Gefühl, nie gut genug zu sein. Sie fühlen sich nicht liebenswert, was ihnen große Probleme in Beziehungen bereiten kann. Oft haben sie deshalb Angst davor, sich fest zu binden.
Häufig leiden Frauen mit einer weiblich-narzisstischen Struktur unter einer Essstörung oder haben eine in ihrer Jugend durchgemacht. Niemals lassen solche Frauen zu, dass jemand hinter ihre perfekte Fassade aus Makellosigkeit und Vollkommenheit schaut. Kein Wunder, dass diese Frauen das Gefühl für sich selbst und ihre wahren Bedürfnisse verloren haben.