6. Hör auf, dich zu schämen!
Sex gilt in unserer Gesellschaft in vielen Fällen immer noch als etwas schmutziges, der Grat zwischen Hure und Heiliger ist sehr fein. Auch unsere Einstellung zu Sexualität haben wir in frühester Kindheit erlernt - wir haben beobachtet, wie unser Umfeld damit umgegangen ist. Die Annahmen sind tief in unserem Unterbewusstsein verankert. Klar, jeder hat eine andere Schamgrenze und findet andere Dinge peinlich. Doch gerade im Bezug auf unsere Einstellung zu Sexualität ist es wichtig, uns zu hinterfragen: Halten wir Sex für etwas schmutziges, etwas für das man sich schämen muss? Verbieten wir uns selbst, uns sexuell auszuleben oder über unsere Sexualität zu sprechen?
Yellas Tipp: Beobachte dich im Alltag, in deiner Aktion mit anderen, in deiner Partnerschaft. Stell dir vor, du würdest eine Freundin von dir beobachten. Frage dich: Welche Motive würdest du vermuten, was würdest du denken, dass in ihr vorgeht? Vergleiche das mit deinen Motiven. Trau dich, offen zu sein!
7. Sende bewusste Signale
Wir alle senden Signale, dauernd. Man erkennt meist auf den ersten Blick, welchen sozialen Status ein Mensch hat, ob er zufrieden ist oder keine Lust auf Kontakt hat. Ebenso wie wir dauernd senden, sind wir unterbewusst Profis im Signale interpretieren. Oft senden wir aber widersprüchliche Signale - beispielsweise, wenn uns jemand anspricht: wir sehnen uns nach Kontakt und möglicherweise Sexualität, haben aber gleichzeitig Angst. Diese Abwehrhaltung unter Kontrolle zu bringen ist eine harte Aufgabe - denn dazu müssen wir uns das Unterbewusste bewusst machen!
Yellas Tipp: Yoni Eier! Das sind kleine Steineier, die man in der Vagina tragen kann. Sie helfen, bewusst zu spüren: Ich bin eine Frau und ich habe ein starkes sexuelles Zentrum. Nur wenn du in deinem Körper voll zuhause bist, kannst du spannende Begegnungen machen.
8. Schmeiß die Tabus über Bord
Ob in einer Partnerschaft oder sich selbst gegenüber: sprich aus, was du dir wünschst, auch in der Sexualität. Oft haben wir Angst vor Ablehnung - denn die meisten von uns haben schon die Erfahrung gemacht, abgewiesen zu werden oder sich zu fühlen, als hätte man gerade etwas komplett unpassendes gesagt. Leg diese Angst ab und sprich aus, was dich bewegt und was du dir wünschst.
Yellas Tipp: Sprich ganz offen eine Einladung an deinen Partner aus. Wichtig ist, dass du keinen Druck damit verbindest. Es geht nicht darum, alles zu verändern - sondern um die Freude am gemeinsamen Erforschen! Sei dir aber bewusst, dass du dein Gegenüber auch überfordern kannst. Vielleicht solltest du nicht gleich beim ersten Date mit deinen sexuellen Wünschen um die Ecke kommen - fühl dafür langsam vor.
9. Gib den Märchenprinzen auf
Wir alle haben es schon schmerzlich erfahren müssen: Hollywood-Streifen und Disney-Märchen haben wenig mit der Realität zu tun. Trotzdem sehnen wir uns manchmal nach den großen Gefühlen und der filmreifen Liebesgeschichte. So schön Verliebtsein ist, hilft es, das Gefühl nicht übertrieben zu romantisieren. Eine Partnerwahl mit nüchternem Blick kann helfen, eine Entscheidung für eine Basis zu treffen, die uns ein langfristig ein gutes Gefühl gibt und uns nicht aus der Bahn wirft.
Yellas Tipp: Wir entscheiden unbewusst ganz schnell, ob wir jemanden attraktiv finden oder nicht. Geh in die Vogelperspektive und reflektiere: Hast du ein Muster bei der Partnerwahl? Suchst du immer das große Drama oder Männer, die schwer zu haben sind? Versuch einen klaren Blick zu finden, um Traum und Realität auseinander zu halten.
10. Lern deinen eigenen Körper kennen
Die Anatomie des Menschen ist ein faszinierendes Feld - warum reagieren wir auf bestimmte Berührungen anders als auf andere, warum lösen bestimmte Worte Signale unserer Nerven aus? Frauen und Männer funktionieren unterschiedlich: Der unterschiedliche Hormonzyklus wirkt sich auf Emotionen und Körpergefühl aus, Erregung fühlt sich für jeden anders an. Deinen eigenen Körper gut zu kennen hilft, herauszufinden, was genau wir wollen - und diese Wünsche auch bewusst auszusenden.
Yellas Tipp: Nimm dir Zeit, dich einmal ganz bewusst nackt im Spiegel zu betrachten. Mach dir Komplimente und probiere aus, wie welche Körperstellen auf Berührungen reagieren! Schau dir auch deine Genitalien genau an - und spüre, was dir gut tut.
11. Übernimm selbst die Verantwortung
Gerade Frauen werden häufig dazu erzogen, still und bescheiden zu sein. Wir hoffen zu oft darauf, dass sich jemand anderes um die Erfüllung unserer Wünsche kümmert - und denken dabei zu selten darüber nach, was wir eigentlich wirklich wollen und nicht wollen. Wenn wir Verantwortung für uns selbst übernehmen, können wir uns und unsere Situation gezielt verbessern - und auch in der Sexualität wissen wir, was wir einfordern wollen!
Yellas Tipp: Überlege dir, wie du dich fühlen möchtest. Dann schau, was du in deiner jetzigen Situation dafür tun kannst. Es hilft, diese Gedanken schriftlich aufzuschreiben.
12. Sag auch mal NEIN!
Viele Menschen haben Angst davor, klare Grenzen zu ziehen und auch mal Nein zu sagen. Dabei ist es gerade in der Sexualität so wichtig! Jedes Mal, wenn du nicht Nein sagst und etwas geschieht, mit dem du auch nur ein kleines bisschen nicht einverstanden bist, verlierst du ein bisschen Respekt vor dir selbst und glaubst weniger daran, dass das Leben für dich gut sein kann. Du wirst immer tauber dem Leben gegenüber - sendest ungenaue Signale an andere Menschen und ziehst dich zurück.
Yellas Tipp: Eine feine Übung zur Kommunikation ist das “Mehr, weniger, anders” Spiel. Sie hilft, eine eindeutige Art des Feedbacks zu üben. Du gibst deinem Partner - zum Beispiel bei einer Massage - in kurzen Abständen eines der drei Worte als Feedback. Am Anfang sollten es nur die drei Worte sein, beim zweiten oder dritten Mal kannst du beispielsweise auch Handzeichen vereinbaren. So kannst du trainieren, Feedback zu geben.