12 Tipps für Dich von unserer Expertin Yella Cremer

Wir alle kennen das: An der Bar wird immer meine beste Freundin angesprochen, aber nie ich. Meine Nachbarin und ich sind beide geschieden – sie hat schon einen neuen Mann, ich bin nach drei Jahren immer noch Single. Der Grund dafür: Guter Sex fängt bei uns selbst an - unsere innere Haltung und Ausstrahlung bestimmt, was wir anziehen. Zwölf Tipps, die helfen, mit unserer inneren Sexgöttin in Kontakt zu kommen. 

 

1.  Fühl dich wohl in deiner Haut!

Körper und Geist sind Partner, vor allem wenn es um unsere Ausstrahlung geht. Sie bestimmen gleichermaßen, wie wir auf andere Menschen wirken. Ignorier also, was in Modemagazinen und auf Werbeplakaten gezeigt wird - und schau dir echte Menschen an! 

Yellas Tipp: Geh an einen Ort, wo andere Menschen nackt sind - zum Beispiel in die Sauna. Schau dir an, wie unterschiedlich Körper sind - und lerne, dich in deinem eigenen wunderschön zu fühlen. 

 

2. Schalt ab und zu mal die Logik aus 

Manchmal verhindern wir selbst, dass unser Körper Signale senden kann. Wir verdrängen Dinge, zum Beispiel aus Scham oder weil wir denken, es sei nicht wichtig oder richtig. Das passiert oft unterbewusst - gerade deshalb müssen wir uns selbst genau beobachten und den Gedanken, egal welchen, freien Lauf lassen.

Yellas Tipp: Um an das Unbewusste heranzukommen, hilft es, einfach drauf loszuschreiben, ohne den Stift abzusetzen. Wir stellen uns eine Frage - zum Beispiel: Was denke ich über meinen Körper? Und dann schreiben wir fünf Minuten ohne einmal abzusetzen oder nachzudenken. So hat die Logik keine Chance und wir kommen genau an das Gefühl, das uns leitet. 

 

3. Reiss alte Grenzen ein!

Oft haben wir bereits in frühester Kindheit Werte und Verhaltensmuster erlernt, die wir seitdem unbewusst immer wieder ausführen. Wir können uns bewusst neu entscheiden - das gehört zum Erwachsensein. Welche Glaubenssätze haben wir mitbekommen? Finden wir uns selbst nicht liebenswert? Oder nicht begehrenswert? Wenn wir herausgefunden haben, welche Werte ganz tief in uns stecken können wir uns bewusst entscheiden, diese neu zu schreiben. 

Yellas Tipp: Kleine Schritte helfen - sei es ein Gespräch mit einer Freundin über Sexualität oder die Erfahrung, nackt in der Gegenwart anderer zu sein. Manchmal kann es auch helfen, sich in diesem Fall Unterstützung von Therapeuten zu suchen - denn Glaubenssätze können so tief verwurzelt sein, dass es viel Zeit und Reflexion braucht, um sie zu hinterfragen. 

 

4. Bau dir deine eigenen Superideale

Hinterfrage dein Bild von Schönheit und such dir Eigenschaften, die für dich persönlich damit verbunden sind. Welche Menschen finden wir ästhetisch, was gibt uns ein Gefühl von Attraktivität? Dabei können auch Äußerlichkeiten wie Kleidung oder Styling entscheidend sein. Wenn wir wissen, was genau wir mit Schönheit verbinden, können wir an unserem eigenen Bild arbeiten. 

Yellas Tipp: Schau dich auf der Straße um und schau nach Menschen, die du persönlich attraktiv findest. Du wirst feststellen: Es sind meist nicht die Models, die dir ins Auge fallen! Schau genau, welche Eigenschaften du an ihnen attraktiv findest.  

 

5. Such dir Vorbilder

Das gilt vor allem für die Ausstrahlung von innen. Gibt es vielleicht jemanden in deinem Bekanntenkreis, der sich lebendig anfühlt? Der ausstrahlt, dass er in seiner Sexualität angekommen und mit sich im Reinen ist? Such dir Personen oder auch nur einzelne Eigenschaften, an denen du dich orientieren kannst. Du kannst dir dabei auch eine fiktive Figur vorstellen - zum Beispiel die Göttin Aphrodite!

Yellas Tipp: Sprich eine Freundin an und frag, wie sie mit ihrer Sexualität umgeht. Du musst dabei nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und fragen, ob sie guten Sex hat! Frag nach ihren Gefühlen und tausch Erfahrungen aus. 

 

Profilbild für Yella Cremer

Yella Cremer

Sex-Expertin und Intimitätscoach

Yella Cremer ist Sexexpertin und Intimitätscoach. Ihr größtes Geschenk an Männer und Frauen ist ihr sexfreundlicher Raum, der jeden verwandelt, der ihn betritt. In ihrer offenen, direkten und erfrischenden Art sendet sie unmerklich die Erlaubnis an jedes sexuelle Wesen aus, genauso sein zu dürfen wie es ist.

Gemäß ihrem Motto »Guter Sex lässt sich lernen« unterstützt sie Menschen dabei, ihren ganz persönlichen Zugang zur Sexualität und Intimität zu finden und zu vertiefen. Auf sinnsucher.de ist Yella Cremer Expertin für eine erfüllte Sexualität.

6. Hör auf, dich zu schämen! 

Sex gilt in unserer Gesellschaft in vielen Fällen immer noch als etwas schmutziges, der Grat zwischen Hure und Heiliger ist sehr fein. Auch unsere Einstellung zu Sexualität haben wir in frühester Kindheit erlernt - wir haben beobachtet, wie unser Umfeld damit umgegangen ist. Die Annahmen sind tief in unserem Unterbewusstsein verankert. Klar, jeder hat eine andere Schamgrenze und findet andere Dinge peinlich. Doch gerade im Bezug auf unsere Einstellung zu Sexualität ist es wichtig, uns zu hinterfragen: Halten wir Sex für etwas schmutziges, etwas für das man sich schämen muss? Verbieten wir uns selbst, uns sexuell auszuleben oder über unsere Sexualität zu sprechen? 

Yellas Tipp: Beobachte dich im Alltag, in deiner Aktion mit anderen, in deiner Partnerschaft. Stell dir vor, du würdest eine Freundin von dir beobachten. Frage dich: Welche Motive würdest du vermuten, was würdest du denken, dass in ihr vorgeht? Vergleiche das mit deinen Motiven. Trau dich, offen zu sein! 

 

7. Sende bewusste Signale

Wir alle senden Signale, dauernd. Man erkennt meist auf den ersten Blick, welchen sozialen Status ein Mensch hat, ob er zufrieden ist oder keine Lust auf Kontakt hat. Ebenso wie wir dauernd senden, sind wir unterbewusst Profis im Signale interpretieren. Oft senden wir aber widersprüchliche Signale - beispielsweise, wenn uns jemand anspricht: wir sehnen uns nach Kontakt und möglicherweise Sexualität, haben aber gleichzeitig Angst. Diese Abwehrhaltung unter Kontrolle zu bringen ist eine harte Aufgabe - denn dazu müssen wir uns das Unterbewusste bewusst machen!

Yellas Tipp: Yoni Eier! Das sind kleine Steineier, die man in der Vagina tragen kann. Sie helfen, bewusst zu spüren: Ich bin eine Frau und ich habe ein starkes sexuelles Zentrum. Nur wenn du in deinem Körper voll zuhause bist, kannst du spannende Begegnungen machen. 

 

8. Schmeiß die Tabus über Bord 

Ob in einer Partnerschaft oder sich selbst gegenüber: sprich aus, was du dir wünschst, auch in der Sexualität. Oft haben wir Angst vor Ablehnung - denn die meisten von uns haben schon die Erfahrung gemacht, abgewiesen zu werden oder sich zu fühlen, als hätte man gerade etwas komplett unpassendes gesagt. Leg diese Angst ab und sprich aus, was dich bewegt und was du dir wünschst. 

Yellas Tipp: Sprich ganz offen eine Einladung an deinen Partner aus. Wichtig ist, dass du keinen Druck damit verbindest. Es geht nicht darum, alles zu verändern - sondern um die Freude am gemeinsamen Erforschen! Sei dir aber bewusst, dass du dein Gegenüber auch überfordern kannst. Vielleicht solltest du nicht gleich beim ersten Date mit deinen sexuellen Wünschen um die Ecke kommen - fühl dafür langsam vor. 

 

9. Gib den Märchenprinzen auf

Wir alle haben es schon schmerzlich erfahren müssen: Hollywood-Streifen und Disney-Märchen haben wenig mit der Realität zu tun. Trotzdem sehnen wir uns manchmal nach den großen Gefühlen und der filmreifen Liebesgeschichte. So schön Verliebtsein ist, hilft es, das Gefühl nicht übertrieben zu romantisieren. Eine Partnerwahl mit nüchternem Blick kann helfen, eine Entscheidung für eine Basis zu treffen, die uns ein langfristig ein gutes Gefühl gibt und uns nicht aus der Bahn wirft. 

Yellas Tipp: Wir entscheiden unbewusst ganz schnell, ob wir jemanden attraktiv finden oder nicht. Geh in die Vogelperspektive und reflektiere: Hast du ein Muster bei der Partnerwahl? Suchst du immer das große Drama oder Männer, die schwer zu haben sind? Versuch einen klaren Blick zu finden, um Traum und Realität auseinander zu halten. 

 

10. Lern deinen eigenen Körper kennen 

Die Anatomie des Menschen ist ein faszinierendes Feld - warum reagieren wir auf bestimmte Berührungen anders als auf andere, warum lösen bestimmte Worte Signale unserer Nerven aus? Frauen und Männer funktionieren unterschiedlich: Der unterschiedliche Hormonzyklus wirkt sich auf Emotionen und Körpergefühl aus, Erregung fühlt sich für jeden anders an. Deinen eigenen Körper gut zu kennen hilft, herauszufinden, was genau wir wollen - und diese Wünsche auch bewusst auszusenden.

Yellas Tipp: Nimm dir Zeit, dich einmal ganz bewusst nackt im Spiegel zu betrachten. Mach dir Komplimente und probiere aus, wie welche Körperstellen auf Berührungen reagieren! Schau dir auch deine Genitalien genau an - und spüre, was dir gut tut. 

 

11. Übernimm selbst die Verantwortung

Gerade Frauen werden häufig dazu erzogen, still und bescheiden zu sein. Wir hoffen zu oft darauf, dass sich jemand anderes um die Erfüllung unserer Wünsche kümmert - und denken dabei zu selten darüber nach, was wir eigentlich wirklich wollen und nicht wollen. Wenn wir Verantwortung für uns selbst übernehmen, können wir uns und unsere Situation gezielt verbessern - und auch in der Sexualität wissen wir, was wir einfordern wollen!

Yellas Tipp: Überlege dir, wie du dich fühlen möchtest. Dann schau, was du in deiner jetzigen Situation dafür tun kannst. Es hilft, diese Gedanken schriftlich aufzuschreiben.

 

12. Sag auch mal NEIN!

Viele Menschen haben Angst davor, klare Grenzen zu ziehen und auch mal Nein zu sagen. Dabei ist es gerade in der Sexualität so wichtig! Jedes Mal, wenn du nicht Nein sagst und etwas geschieht, mit dem du auch nur ein kleines bisschen nicht einverstanden bist, verlierst du ein bisschen Respekt vor dir selbst und glaubst weniger daran, dass das Leben für dich gut sein kann. Du wirst immer tauber dem Leben gegenüber - sendest ungenaue Signale an andere Menschen und ziehst dich zurück.

Yellas Tipp: Eine feine Übung zur Kommunikation ist das “Mehr, weniger, anders” Spiel. Sie hilft, eine eindeutige Art des Feedbacks zu üben. Du gibst deinem Partner - zum Beispiel bei einer Massage - in kurzen Abständen eines der drei Worte als Feedback. Am Anfang sollten es nur die drei Worte sein, beim zweiten oder dritten Mal kannst du beispielsweise auch Handzeichen vereinbaren. So kannst du trainieren, Feedback zu geben.