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Kalender Aktualisiert:22. Sep 2025

Was versteht man unter Longevity?

Unter Longevity versteht man verschiedene Maßnahmen, die unsere „Langlebigkeit“ steigern und uns ein langes und gesundes Leben ermöglichen. Wohl jeder wünscht sich, bis ins hohe Alter gesund, vital und jung zu bleiben und den Alterungsprozess hinauszuzögern.

Dieses Ziel ist inzwischen zum Trend geworden, dem immer mehr Menschen jeden Alters folgen. Denn abgesehen von den Genen und den persönlichen Lebensumständen gibt es gewisse Faktoren, die wir bewusst beeinflussen können, um unsere Lebenszeit und Lebensqualität zu steigern.

 

Was ist der Longevity-Trend?

Das Thema Longevity ist inzwischen zum wahren Mega-Trend geworden. Durch Selbstoptimierung soll mehr Lebensqualität erzielt und der Alterungsprozess aufgehalten werden. Einer der bekanntesten Longevity-Promoter ist der US-amerikanische Unternehmer Bryan Johnson, der den Alterungsprozess durch seine Produkte aufhalten oder sogar rückgängig machen will. 

In den sogenannten „blue zones“ leben die Menschen besonders lange. Dazu gehören unter anderem Okinawa in Japan, Sardinien in Italien und Ikaria in Griechenland. Sie gelten als Vorbilder für die Longevity-Forschung. Die Menschen werden allgemein immer älter, viele erreichen inzwischen sogar das 100. Lebensjahr. Umso größer wird der Wunsch, so lange wie möglich geistig wie körperlich fit zu bleiben, um die Lebenszeit voll auskosten zu können.

In unseren Genen ist zwar zu einem gewissen Anteil festgelegt, wie lange wir leben, wie schnell wir altern und wie gesund wir bleiben. Den größeren Teil haben wir jedoch selbst durch unseren Lebenswandel in der Hand. Je früher wir den Lebensstil optimieren, umso mehr sinken die Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Zivilisationskrankheiten.

Durch unsere Gewohnheiten, unter anderem die Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf, lässt sich die eigene Langlebigkeit beeinflussen und der Alterungsprozess verlangsamen. Je mehr die Forschung über den lebensverlängernden Effekt der einzelnen Faktoren herausfindet, umso mehr lassen sich die Menschen vom Trend mitreißen. 

 

Was sind Longevity-Produkte?

Da Longevity und das Befassen mit dem eigenen Alterungsprozess zum Trend geworden sind, wittern viele Anbieter das große Geschäft. Deshalb tauchen immer mehr Longevity-Produkte auf dem Markt auf, die für teuer Geld mehr Lebensqualität und einen langsameren Alterungsprozess versprechen.

Besonders im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel werden Wirkstoffe wie Rapamycin, Spermidin oder Curcumin als lebensverlängernd angepriesen. In den Sozialen Medien widmen sich zahlreiche Influencer und Influencerinnen dem Thema Langlebigkeit, indem sie Produkte und Anwendungen zur Lebensverlängerung bewerben.

Die Verbraucherzentrale schreibt dazu: "Bis heute konnte für keines dieser Medikamente eine Wirksamkeit hinsichtlich Langlebigkeit nachgewiesen werden. Aktuell laufen lediglich klinische Studien, die irgendwann zumindest einen gewissen Verjüngungseffekt zeigen sollen."

Der Nutzen solcher Longevity-Produkte ist also immer noch zweifelhaft. Dabei gibt es ganz einfache Maßnahmen, mit denen Du Dein Leben verlängern und Deine Lebensqualität steigern kannst:

 

Was kann ich tun, um gesund zu altern?

Die Basis für ein langes, gesundes Leben bildet ein gesunder Lebensstil. Die Longevity-Grundregeln sind deshalb keine neuen Erkenntnisse, sondern die seit Jahrtausenden überlieferten Verhaltensweisen für einen gesunden Körper und Geist. Laut Datenanalyse und Studien aus den USA lassen sich acht Faktoren festlegen, die die Langlebigkeit maßgeblich erhöhen:
 

1. Gesunde Ernährung

Eine mediterrane und überwiegend pflanzenbasierte Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen aus Gemüse, Obst, Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und gelegentlich Fisch fördert die Gesundheit. Dazu gehört auch der Verzicht auf Zucker und hochverarbeitete Lebensmittel. Ausreichend trinken, mindestens zwei Liter Wasser oder ungesüßten Tee pro Tag, wirkt sich ebenfalls positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus.
 

2. Ausreichend Bewegung

Bewegungsmangel zählt zu den großen Risikofaktoren unserer Gesellschaft. Dem lässt sich durch regelmäßige Bewegung jedoch vorbeugen. Jeden Tag ein kurzer Spaziergang von etwa 20 Minuten, zwei- bis dreimal die Woche moderater Sport und ein Mix aus Krafttraining und Ausdauer halten den Körper aktiv – und zwar bis ins hohe Alter. Besonders empfehlenswert ist dabei Bewegung an der frischen Luft.


3. Ausreichend Schlaf

Im Schlaf regeneriert der Körper. Die Zellen erneuern sich und anfallender Müll wird abtransportiert. Deshalb ist ein geregelter Schlaf-Wach-Rhythmus mit ausreichend Schlaf unerlässlich. Die meisten Menschen brauchen sieben bis acht Stunden Schlaf täglich, und den sollten sie auch regelmäßig kriegen.


4. Stress reduzieren

Stress schadet uns sowohl psychisch als auch physisch. Hin und wieder eine stressige Phase ist kein Problem, wenn für ausreichend Ausgleich und Erholung gesorgt wird. Nimmt der Stress jedoch überhand, wirkt sich das negativ auf die Gesundheit aus und kann uns wertvolle Lebenszeit kosten.


5. Soziale Kontakte

Viele konzentrieren sich auf Ernährung, Bewegung und Schlaf und vergessen dabei, wie wichtig soziale Kontakte für das Wohlbefinden und die mentale Gesundheit sind. Der regelmäßige Austausch mit netten Menschen fördert nicht nur den Serotonin-Ausstoß, sondern auch die kognitiven Fähigkeiten. Auch das Oxytocin, das bei liebevollen Kontakten wie Streicheln, Umarmen und Küssen ausgestoßen wird, ist gesund für den ganzen Organismus. Ohne soziale Kontakte steigt im Gegenzug das Risiko für Depressionen.


6. Nicht rauchen

Rauchen gehört zu den Hauptrisikofaktoren für sämtliche Erkrankungen. Wer nie geraucht hat, hat seiner Langlebigkeit damit einen großen Gefallen getan. Doch auch wer sich dazu entschließt, mit dem Rauchen aufzuhören, kann damit noch einiges an Lebenszeit hinzugewinnen.


7. Wenig bzw. gar kein Alkohol

Gegen ein gelegentliches Glas Sekt, ein Glas Wein oder ein kühles Bier ist aus Longevity-Sicht nichts einzuwenden. Aktuell geht jedoch der Trend dahin, komplett auf Alkohol zu verzichten, da aktuelle Studien festgestellt hatten, dass es keinen "gesunden" Konsum von Alkohol gibt. Das Zellgift wirkt sich auch in geringer Dosierung negativ auf den Körper aus.


8. Keine Drogen

Der Konsum von Drogen verkürzt die Lebenszeit. Dazu zählt auch eine Abhängigkeit von Medikamenten, beispielsweise von Schmerzmitteln.


Schon das Einhalten einiger der genannten Regeln hat einen positiven Effekt auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden – und damit auch auf die Langlebigkeit.

Um den Lebensstil zu optimieren ist es übrigens nie zu spät. Auch wer in fortgeschrittenem Alter mit dem Rauchen aufhört, sich aktiver bewegt und gesünder ernährt, kann sich dadurch mehr Lebenszeit und -qualität verschaffen. Wer sich schon in jungen Jahren einen gesunden Lebensstil angewöhnt, kann dadurch sogar 10 bis 20 Lebensjahre hinzugewinnen.